FREEDOM CALL - Soest, Alter Schlachthof


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Konzert vom 07.01.11
Support: KISSIN' DYNAMITE

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Vorteilhafterweise sollte mein erster Konzertbesuch des Jahres in meiner unmittelbaren Umgebung, nämlich im knapp 20 km entfernten „Alten Schlachthof“ in Soest stattfinden. Weitere Indizien für einen gelungen Abend sollten der Wochentag (Freitag) und nicht zuletzt der Gastgeber in Form einer meiner (mittlerweile) Lieblingskapellen im melodischen Bereich, FREEDOM CALL sein. Zur Verstärkung hatten sich die Bayern die Jungspunde von KISSIN' DYNAMITE mitgebracht, was sich als äußerst gelungene Wahl erweisen sollte. Der „Alte Schlachthof“ ist eigentlich eine Art Kulturzentrum, jedoch für Konzerte dieser Größenordnung ist der Laden ausgesprochen gut geeignet. Bei unserer Ankunft stellten wir jedoch fest, dass wohl nur wenige Leute den FREEDOM CALL vernommen hatten, die Schar der Einlassbegierigen dürfte den dreistelligen Bereich wohl nur mit Mühe erreicht haben. Entsprechend zügig ging der Einlass vonstatten und auch an der Biertheke war „Anstehen“ ein Fremdwort. Um so besser, so hatte man jedenfalls die Möglichkeit zum Beginn der KISSIN' DYNAMITE Show schon leicht einen im Schlappen zu haben. Ehrlich gesagt hatte ich von den stellenweise als „Hard Rock Version von Tokyo Hotel“ verrufenen Jungs nicht all zu viel erwartet. Um so größer war die Überraschung als eine ausgesprochen professionelle und selbstsichere Band die Bühne enterte und mit einem ihrer absoluten Top Songs „Run For Your Life“ in den ca. 60 minütigen Set einstiegen. Vorbei die Zeit der Schüler-/Casting-/Milchzahn Band. Optisch hätte man vermuten können, dass CRASHDIET auf der Bühne gestanden hätten, wobei mir das Image so recht gut gefällt und auch zur aktuellen „Hard Rock meets Metal“ Soundausrichtung passt. Weiterhin hat Sänger Hannes (dem seine kindliche Starsearch Vergangenheit wohl ewig anhängen wird) auch endlich diese Mädchenfrisur abgelegt, gut so Junge! :) Im Laufe des Sets gab es mit z.B. dem Sing-A-Long „Love Me, Hate Me“, dem zwar schwülstigen, aber saucoolen „Metal Nation“, dem klischeebeladenen „Steel Of Swabia“, dem Titeltrack des aktuellen Albums „Addicted To Metal“ oder der Video Auskopplung „My Religion“ deutlich mehr Licht als Schatten, dennoch musste man bei aller Euphorie (die ich in der Tat verspürte) leider auch feststellen, dass sich mit Songs wie „Hysteria“ oder „Supersonic Killers“ (welches von „Special Guest“ Andre Hilgers von RAGE getrommelt wurde) auch Songs in die Setlist eingeschummelt hatten denen einfach das letzte gewisse Etwas fehlte um zu punkten. Nichtsdestotrotz eine überragende Vorstellung einer äußerst jungen Band (Drummer Andi ist mit 20 Lenzen der Bandälteste) die mit Sicherheit eine ganz große Zukunft vor sich hat. Supersonic!!!

Als dann FREEDOM CALL nach relativ kurzer Umbaupause die Bühne enterten wurde es vor der Bühne schnell etwas voller. Die Jungs stiegen mit „We Are One“ ein, und die mittlerweile deutlich angewachsene Publikumsschar schien es recht wörtlich zu nehmen. Von der ersten bis zur letzten Minute wurde gesungen, gerockt, gebangt und gehüpft was die morschen Knochen (des im Schnitt doch eher etwas älteren Publikums) hergaben. Die Setlist war identisch mit der aus Aschaffenburg und auch mit der Geografie hatte Sänger Chris heute wieder so seine Probleme, wähnte er doch Soest im Sauerland. Nach einem Moment leichter Verunsicherung und einem weiteren Song bekam er dann den erlösenden Zettel mit der Notiz, man befände sich in der „Soester Börde“ angereicht. Noch mal Glück gehabt. Im weiteren Verlauf durfte man sich dann an einer ausgesprochen gut gelaunten und spielfreudigen Band erfreuen, die mit Songs wie z.B. „Tears Of Babylon“, „United Alliance“, „Blackened Sun“ oder dem superben Opener des aktuellen Albums „Out Of The Ruins“ von Anfang an einen Trumpf nach dem anderen ausspielte. Die Mitte des regulären Sets markierte dann ein nicht zu verachtendes Drum Solo von Dan Zimmermann Nachfolger Klaus Sperling (ex- Primal Fear, ex-Sinner), bevor die „Metal Invasion“ unter großen Jubel  ausgerufen wurde. Über „Merlin“ vom aktuellen Album „Legend Of The Shadow King“ und dem epischen „The Quest“ schlug man die Brücke zum cheesiest Song ever, nämlich „Warriors“, welcher natürlich ebenfalls dankbar von der rockenden Meute angenommen wurde. Nach dem Sing-A-Long „Far Away“ wurde mit dem Gassenhauer „Mr.Evil“ und dem unvermeidlichen „Land Of Light“ (das selbst mich zum Hüpfen gebracht hat und das will was heissen, glaubt mir) das vorläufige Ende des Abends eingeläutet. Allerdings ließ man sich nicht lumpen und so durfte bei der Bandhymne „Freedom Call“ noch mal kräftig gerockt und beim finalen „Hymn To The Brave“ ordentlich geschunkelt (naja, zumindest theoretisch, der Rhythmus erinnert mich irgendwie immer an „An der Nordseeküste“, hehe) werden. Damit ging ein perfekter Konzertabend zu Ende, und trotz amtlicher Spielzeit von ca. 2 Stunden fehlt bei einer Band wie FREEDOM CALL doch noch so mancher Kracher, ich hätte mich zum Beispiel noch riesig über „Pharao“, „Warriors Of Light“, „Another Perfect Day“, „Shine On“ und „Starlight“ gefreut, logisch das man nicht alles haben kann. In Soest beendete die Band ihre „Ride Of The Shadowking“ Tour vorläufig. Bleibt nur zu hoffen die Jungs möglichst bald wieder in der Nähe zu haben, dann bitte auch wieder wie heute mit toller Vorband, glasklarem Sound und in toller Location. Perfect!

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