AXEL RUDI PELL – Aschaffenburg, Colos-Saal


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Konzert vom 31.01.11
Support: Powerworld


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Am 23.09.06 fand das letzte Pell Gastspiel im Aschaffenburger Colos-Saal statt und alle, die damals vor Ort waren, werden sich ob der damaligen Pleiten, Pech und Pannen Show, die mit den Worten „See ya next year but not here!“ endete, mehr oder weniger amüsiert erinnern. Heute war das anders. Schon die Bekanntgabe eines neuen Tourstops im Colos-Saal löste erneut einen wahren Run auf die Tickets aus und die Show war relativ schnell ausverkauft. Und so fanden sich am Konzertabend selbst wieder gut 600 Fans mit einem Altersdurchschnitt von geschätzten 45 Lenzen im Colos-Saal ein, um diesmal, ich nehme es vorweg, keine Pannenshow zu erleben.

Den Job des Openers übernahmen diesmal POWERWORLD. Mit jetzt zwei Alben im Gepäck, wobei heute nur Material vom aktuellen Album „Human Parasite“ Berücksichtigung fand, versuchten die deutschen Melodic Metaller mühselig ab 20.00 Uhr für insgesamt 45 Minuten etwas Stimmung in die Bude zu zaubern, was jedoch, über den ganzen Abend hinweg, am doch recht stimmungsmüden Publikum weitestgehend scheiterte. Im Gegensatz zum offiziellen Line Up traten die Mannen ohne Keyboarder Nils Neumann und Sänger Andrew „Mac” McDermott (Ex-Threshold) an, wobei letzterer durch keinen geringeren als Michael Bormann (Ex-Jaded Heart) kurzfristig vorm Tourstart noch ersetzt wurde. Warum? Darüber kursierten die wildesten Gerüchte – Klarheit jedoch gab’s keine. Bormann selbst harmonierte recht gut mit dem für ihn neuen Songmaterial und kam z. B. bei „Evil In Me“ dem Originalsänger sehr nahe. Auch hat er von seinen Frontqualitäten über die Jahre nichts eingebüßt und agierte sehr bandtauglich und vor allem fanfreundlich. Aber auch der Rest der Truppe hatte sichtlich Spaß auf der Bühne. Für Bandchef Ilker Ersin (b., Ex-Freedom Call) war es ja fast ein Heimspiel, Barish Kepic (g., Ex-Jaded Heart, Ex-Evidence One) genoss das Rampenlicht, wenn die Support unwürdigen Scheinwerfer mal angemacht wurden und Spaßvogel Achim Keller (dr., Victory) fand während seinem Kampf mit dem virtuellen Keyboard auch noch Zeit für seine Späßchen und Spielchen mit den Drumsticks. Für mich ein recht gelungener Auftritt der Band bei recht gutem Sound, wobei der Funke beim Publikum jedoch nicht so richtig überspringen wollte.

Nach recht kurzer Umbaupause und anschließendem längerem Warten ging es dann um 21.25 Uhr mit AXEL RUDI PELL weiter. Gleich zu Beginn fällt der gestochen scharfe Sound ins Ohr, den der Mischer über das ganze Set hinweg beibehielt – geil! Noch geiler dagegen war die zirkusreife Akrobatik mit den Drumsticks eines Herrn Terrana, die sofort ins Auge fiel. Nahezu über jeden Song hinweg gab es da was an Fingerfertigkeit zu bestaunen. Nach einem etwas eigeninterpretierten “Fool Fool” vom wie immer rastlos hin und her rasenden Johnny Gioeli gab es eine erste Duftmarke in Sachen Gitarrenkunst eines Herrn Pell zu bestaunen. Im Medley “Tales Of The Crown/Dreaming Dead”, das ein “Whole Lotta Love” – Break beinhaltete, verwöhnte der gute Axel erstmals und sehr ausgiebig das Auditorium mit Solotönen aus seiner Fender Strat, die selbst mir noch, nach jetzt echt vielen PELL-Konzerten, ein breites Grinsen ins Gesicht zauberten. Terrana-Soli hat der geneigte Fan eigentlich schon genug gesehen, da sie zu jedem Showcase gehören, wo der gute Mike hinterm Schlagzeug sitzt. Heute jedoch bot er einen eyecatching Solo-Part, der mich schon auf der letzten Musikmesse wahrlich weggeblasen hat. Ein mit Klassik unterlegtes Drum-Solo („March Of The Toreadors“) ließ die Anwesenden ausflippen. Hierauf lässt sich ein Herr Pell jedoch nicht zweimal bitten und schiebt während “Mystica” ein weiteres klasse Solo hinterher. Auch Volker Krawczak ließ sich in der Folge nicht lumpen und bot eine Funkeinlage bei “Strong As A Rock”. Aber eine PELL-Show wäre nicht die selbige, wenn Tastenspaßvogel Ferdy Doernberg nicht auch mal ran dürfte. Das obligatorische Keyboard/Gitarrenduell bei “Carousel” fiel diesmal jedoch um einiges kürzer aus als sonst. Set-Ende und ein klein wenig Zeit zum Nachdenken. Klassisches PELL-Set ohne Überraschungen in der Setlist und ein Johnny Gioleli mit sehr klarem Gesang, der mit viel Hall unterlegt war. Zudem viele Blicke auf den Boden hinter seinem Monitor. Sollte da etwa ein Teleprompter gestanden haben? Die Nachschau ergab ein eindeutiges JA!
Die schon angesprochene Stimmungsachterbahn des Publikums bekam dann während einem kurzen Mitsingpart in der Zugabe bei “Casbah” mal wieder einen steigenden Schub, da Mann/Frau fast schon zwanghaft in das Geschehen auf der Bühne mit eingebunden wurde. Eine echt komische Stimmung war das heute vom Publikum, das zudem auch einen großen „Fluchtgedanken“ zu Beginn der Zugabe an den Tag legte.

Setlist ARP:
Too Late
Fool Fool
Medley: Tales Of The Crown/Dreaming Dead/Whole Lotta Love
Drum Solo
Mystica
Piano Intro
Glory Night
Temple Of The King
Strong As A Rock
Carousel
Medley: Masquerade Ball/Casbah
Rock The Nation

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