COVEN JAPAN - Kassel


Konzert vom 27.05.2025
Support: BIWO

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COVEN JAPAN
BIWO

Nischenbands haben's oft schwer. Auf Vorschlag einer Freundin sind heute die NWOTHM-Hopefuls COVEN-Japan im Rahmen ihrer Europa Tour 2025, die sie zu sieben Etappen in Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Schweden und 2x Deutschland führt, heute in der Goldgrube Kassel bei ziemlich überschauberer Besucherzahl zu Gast. Etwa maximal 1/5 Anwesende. Dementsprechend stellt sich die Frage, wie der Abend wohl wird? Auf COVEN JAPAN freute sich meinereiner als gestandener NWOBHM-Fan schon mächtig im Vorfeld. Schnell noch ein Getränk besorgt. Kurz nach 20:00 Uhr geht’s los, eine Vorband steht auf der Bühne:

BIWO
sagen mir zugegebenermaßen rein überhaupt nichts. Die vier Jungs aus dem Ruhrpott (Bochum) wurden im Coronajahr 2020 gegündet, sind seitdem im Geschäft, machen ihre Sache auf den Brettern schon ganz ordentlich obgleich in Sachen technischer Fähigkeiten noch Luft nach oben bleibt. BIWO spielen eine Mischung aus Heavy, Speed und Thrash, posen zu schnelleren Speed/Thrash-Parts amtlich, gehen engagiert zu Werke, können nach schwierigem Beginn zunehmend mehr Leute vor die Bühne ziehen.



Mit geradlinig riffbetonten Nummern wie dem peitschenden „Win The Fight“ oder einem zunächst schleppend aufbauend sich zunehmend steigernden „Judgement Of The Gods“ schaffen sie es angeführt von ihrem Sänger Sven Biwo, nach dem die Band benannt ist – Reaktionen hervorzurufen. Bassist Justus ist heute beruflich verhindert, für ihn springt Charly Black in die Bresche. Größte Stärke der Bochumer ist, dass sie eine harmonsiche Einheit auf der Bühen bilden. Mit auflockernden Ansagen und Freude am Tun geben BIWO zum zweiten Mal - (die Bochumer schlugen bereits im vergangenen Jahr als Support für AGAINST EVIL in der Goldgrube auf) - eine Bock auf mehr weckende Visitenkarte in Kassel ab. Nach dieser schon recht passabel einstimmenden Eröffnung bleibt als Fazit der Vorstellung: Ordentlicher Auftritt, der am Ende verdienten Beifall bekommt.

COVEN JAPAN
vor kleiner Anzahl von Leute etwa 40 Nasen haben den Weg in die Goldgrube gefunden... die jedoch Party machen für 200 (!)feiern die Band. Auch die Jungs von BIWO haben Freude am Auftritt und mischen sich unters Publikum – so muss das sein! COVEN JAPAN hätten viel mehr Anwesenheit der Metallerschaft verdient, - immerhin sind einige restlos überzeugte NWOBHM-Fans in Kassel, die gewaltig Stimmung machen! Nach dem furiosen sogleich mächtig das Stimmungslevel nach oben schnellen lassenden Opener „Land Of The Rising Sun“ stellt Sängerin Taka im 70er Jeans-Schlaghosenlook auf der Bühne ersteinmal Personen vor, ohne die der Gig in der Goldgrube nicht möglich gewesen wäre, darunter auch Melissa Hart, die Mitanteil daran trug, das COVEN JAPAN in der Goldgrube aufschlugen, womit ein gehaltvoller Abend in kleiner Location möglich wurde. Eine sich über mehrere Minuten erstreckend hinziehende Ansage lässt sich Taka nicht nehmen, wobei noch eine Kiste T-Shirts Erwähnung findet, die von einem der Gitarristen nachträglich geholt wurde. Dass die Japaner vorbildlich in Sachen Ökonomie eingestellt sind, zeigt sich daran, dass sie ihre erste Europatour per Bahn statt im Bus durchziehen.

Bei „Return Of The Souls“ geben die fünf Japaner Vollgas auf der Bühne, die Saitenfraktion bestehend aus Akihito Ito, Toshikuni Komuro und GastBassist Hashijama Maiden (Heavy Metal Thunder!!!) wirft sich in halsbrecherische Posen, während Schlagzeuger Yusuke Hamaguchi für punktgenauen Takt und kraftvollen Powerpunch sorgt. Bei der Frage nach Lieblings-NWOBHM-Bands der Fans fallen Namen wie TOKYO BLADE, JUDAS PRIEST (ähem.., obwohl die nur „indirekt“ zur NWOBHM gehören!) und als letztes - ANGEL WITCH...! Das PRIEST-Cover „Rock Hard Ride Free“ bleibt außen vor, spart man sich vielleicht für längere Auftritte, um ein flott arschtight weggezocktes „Angel Witch“ zu zocken, dass dem schon an gleicher Wirkungsstätte erfolgreichen Original von Kevin Heybourne zur Ehre gereicht, - zum Toben bringt!



Mit „Brave Warriors“, „Karma“ und „Wings Of Glory“ kommt ganz frühes zwischen 2016-2017 entstandenes bereits auf Single & Demo enthaltenes Songmaterial zu Ehren, dass die Fans völlig aus dem Häuschen geraten lässt, „March Of The Voiceless“ löst epische Gänsehaut aus! Coven lassen die glanzvolle End70er-Früh80er NWOBHM-Ära von Acts wie IRON MAIDEN (früh-Ära!), TOKYO BLADE/ANGEL WITCH/ VIRTUE wieder aufleben, hinzu kommen kräftige 70er Hard Rock-Referenzen  UFO (mit Michael Schenker), SCORPIONS (Uli Jon Roth-Phase), Sängerin Taka lässt ihre dichte Wallemähne exzessiv wirbeln, Gitarrist Toshikuni Komuro lächelt vermehrt beim Solieren, der spielfreudige Seitenhexer an der weißen Flying V signalisiert den Fans mittels Handreichungen deutlich, wie sehr ihn dieser Auftritt inklusive positiver Fanresonanzen der steil gehenden Metallerschaft erfreut. Sängerin Taka ist ein Energiebündel deren bestens geöltes Klarorgan, weiche wie kehlige Facetten beherrscht, hält fest den Regiestab in der Hand, ihr Lächeln, freundliche wie bissige Mimik, verbunden mit energisch zum Faustrecken auffordernder Gestik wird von den durchdrehend feiernden head bangenden Fans erwidert. Beide Gitarristen Akihito/Toschikuni ergänzen sich prima mit Bassist Hashijama Maiden bilden eine kompakte Einheit. COVEN JAPAN rocken die Goldgrube gewaltig und können bitte sehr gern wieder kommen. Diese sympathische Nippon-Crew hat mächtig was auf der Pfanne. Wer NWOBHM mag und beim Gig fehlte, hat etwas verpasst. Authentischer als von dem quirligen Japanfünfer lässt sich echter Oldschool-Metal nicht bringen. - Phantastischer Auftritt!

Gegen 22:30 ist Schluß, unsere kleine umso eingeschworenere Gruppe genoss den Abend in vollen Zügen. Nach von Anfang bis Ende mitreissender Liveabfahrt durchgeschwitzt doch glückseelig hat sich dieser Abend in der Goldgrube mit bärenstarker Hauptband und passendem Supportact in Kassel trotz weniger Publikum als gewohnt ein weiteres Mal gelohnt. Am Schluß bleibt noch Zeit für ein Foto mit der sympathischen Band. Hierfür standen Sängerin Taka und Gitarrist Toshikuni zur Verfügung. COVEN JAPAN haben eindrucksvoll energisch mit geballter Vorwärtsdynamik den Spirit der glorreichen End70er-Früh80er NWOBHM-Ära nach Kassel gebracht!

Fotos und Bericht: Michael Toscher 

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