SANHEDRIN - Kassel


Konzert vom 05.06.2025
Support: CHAOS PATH

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SANHEDRIN
CHAOS PATH

Aufgrund einer Reglung seitens des Managaments, dass sich darauf festlegte nicht immer ständig die selben Bands in den gleichen Locations spielen zu lassen, sind SAVAGE MASTER bedauerlicherweise auf der 'Dangerous Lightning Europe 2025'-Tour nicht in Kassel dabei. Als Ersatz obliegt es den Endzeit-Apokalypse-Metallern CHAOS PATH, heftig einzuheizen. Gegen 20:00 Uhr röhren die ersten Riffs aus den Verstärkern, umgeben von düstebizarr-atmosphärischer Enzeit-Aura.

CHAOS PATH
sind bereit, mit warnendem Zeigefinger schwere zwischen Heavy-, Thrash-, Death/Black Metal liegenden Geschosse in die Menge feuern. Die fünf Kasseler haben sich mittels fleißiger Bühnenpräsenz zur festen, effektiv harmonierenden Einheit gemausert, wo jeder seinen Part kennt, zugehöriges Posing inklusive!

CHAOS PATH haben der Welt viel mitzuteilen, Botschaften über Untergang, Chaos Wertverfall und anderes... Oberpriester Ancient Weapon führt das Publikum auf den Weg zur Dunkelheit wo die korrumpierte Welt nicht mehr das ist, was sie früher so wie diverse Generationen sie kannten, war. Ansagen sollten bei künftigen Gigs nicht mehr so gedehnt, besser etwas kürzer ausfallen um den Spielfluss beizu behalten weniger wäre demzufolge mehr. Davon abgesehen, ist bei den schwarz-weiß Geschminkten alles im Grünbereich. Die Gitarrenfront (Richy Backfire, The Doomlord/Nocturnal Reaper) bildet eine massiv rollende Soundwand, Schlagzeuger Soul Obliterator gibt seiner Batterie kräftig saures. Shouter Ancient Weapon präsentiert sich ausdruchsstark, stimmlich voll auf der Höhe, - in Topform! Passend zum Thema Endzeitapokalypse und Einzug ins Weltgeschehen, Kompromisslos mit dem Weltgeschehen in seiner gegenwärtigen abrechnend machen CHAOS PATH ihrer Wut darüber keinen Hehl. Dunkle Wolkenbänke der Finsternis vom Kaliber „Open The Gates“, „Fire, Blood, Anger, Chaos“, „Beyond The Silence“ oder der im schnellen Thrashtempo rollende Feuersturm bringen Stimmung in die Goldgrube, schlagen in der kampferprobten Kasseler Szenelocation im speziell auf die Band geeichten Fanklientel entsprechend ein, deren Bekanntheitsgrad seit geraumer Zeit immens gestiegen ist.

SANHEDRIN-Frontfrau Erika Stoltz wird von hinten nach vorne zur Bühne gebracht, steht plötzlich neben mir, tänzelt rockt und swingt gewaltig vor der Bühne zu CHAOS PATH ab, stellt sich in geringen Abstand vor Ancient Weapon in die erste Reihe, umarmt ihn, ruft „Wir lieben CHAOS PATH!“ die sympathisch bodenständige SAN HEDRIN-Frontfrau freut sich schlichtweg diesen Gig zu erleben. Bei solchen Szenarien geht einem das Herz auf. CHAOS PATH bringen Düsterlektionen für die Welt, aus dem Buch des Chaos vom Podest verlesen … das in epischer Weise einem Imperator huldigende „Hail The Emperor“, und in welch gefährlichen Zeiten wir gegenwärtig leben wie Ancient Weapon verlautbaren lässt, kommt auch das unverwüstliche zur Thematik passende „Dark Times“ zum Zuge, während ein immens Thrashlastiges „Firestorm“ die Schredder-Wurzeln der Band rauskehrt, ehe ein fulminant heroisches Blackened Doom-Monument „The Awakening“ den Auftritt zentnerschwer beendend zeigt: - Der Gig war Klasse!

SANHEDRIN sind mittlerweile schon Dauergäste in der Goldgrube Kassel. Das New Yorker Trio aus Brooklyn gehört zu den festen Größen, mit denen immer zu rechnen ist. Einen Songfundus vier qualitativ hochwertiger Alben auspackend, nimmt das versierte US-Trio ähnlich wie schon bei den Konzerten davor die Goldgrube mit mehr auf traditionellen Hardrock bauenden Riffgrowern, erdig heavy Rock n' Roll getränkten vor Düster-Melancholischen Emotionen berstenden Monstern mit kräftiger Prise Blues vom Typ „Spill Some Blood“, „Correction“,die Goldgrube Kassel binnen weniger Minuten im Sturm! Tosender Applaus, eines völlig aus sich heraus gehenden Publikums, dass den sympathisch ehrlichen New York-Dreier bestehend aus Sängerin/Bassistin Erica Stoltz, Drummer Nathan Honor und Gitarrist Jeremy Sosville der durch coole Posen glänzt, kräftig unterstützt. Da kann eigentlich nichts mehr schiefgehen... denkste..! Alle drei sind top aufeinander eingespielt, Leadsoli und Bassläufe harmonieren prima mit satten Trommelrhythmen, aber dann passiert das Malheur beim zunächst ruhig beginnenden, sich kolossal steigernden Epik-Anti-Religion-Statement „No Religion“. Nathan Honor kloppt ein Loch in die Snaredrum, hält sie anschließend hoch. Es folgt eine Unterbrechung. Erika grinst süffisant, versucht das Dilemma durch einen auflockernden Witz zu kaschieren, wird aufeinmal ganz ruhig, reagiert danach heftig impulsiv und ruft: „Por Favore! CHAOS PATH, We need a Snare Drum!“ Freundlich aber dennoch bestimmt, verfehlt ihr Tonfall seine Wirkung nicht. Ancient Weapon eilt herbei, die CHAOS PATH Snare-Drum in Händen, übergibt sie ohne viel Aufhebens dem über beide Backen strahlenden Nathan Honor, dann wird auf der Ersatz-Snaredrum weiter gespielt.

Die Nummer löst heitere bis wolkige Stimmung im Publikum aus. Nur einen Song später gleich im Anschluß darauf erlebt Gitarrist Jermey Sosville bei „Lost at Sea“ ebenfalls eine Überraschung unangenehmer Art. Mitten im Song raucht unerwartet ein Gitarreneffektgerät ab. Schnelles Einstöpseln verläuft erfolglos. Jeremy schaut auf seinem Steckkasten wo denn der Übeltäter sein könnte... und findet nach kurzem Abtesten auch den defekten Verzerrer. Es ist ein blauer. Danach folgt ein kurzer heftig in die vollen gehender Ausraster (!) des angepissten für einen Moment die Kontrolle über sich verlierenden Gitarristen. Wütend schleudert Jeremy den nicht mehr funktionstüchtigen Verzerrer auf den Boden, dass es kracht! Mehrfach aufschlagend bleibt das Ding unzerstört, landet beinahe vor meinen Füßen, ohne Zögern wird es aufgehoben, und als Beweis eingezogen, siehe beigefügtes Extrafoto. Zwei Pannen hintereinander, in dem Fall ist es verständlich, dass ein Saitenvirtuose, dieser besonderen Spezies  zweimal unsanft in der Konzentration auf sein Instrument völlig abrupt unterbrochen wird, sich unwohl fühlt, seinem angestauten Ärger - wenn solche Dinge geschehen, auch mal Luft machen darf.



Selten dämlich hohnspottendes Reingequatsche wie „Chaos Path, we Need another Guitar!“ wirkt in der Situation schlichtweg unangebracht. Trotz immerhin zweier nicht so toller Unterbrechungen hintereinander gelingt es dem New Yorker Trio binnen kurzer Zeit wieder in die gewohnte Spur zurück zu finden, der Gig wird ohne Auftreten weiterer Probleme konsequent durchgezogen. „No Religion“ erneut (diesmal ohne Unterbrechung) serviert, „Above The Law“, „Heat Lightning“ Titelsong vom aktuell erschienenen vierten Studioalbum,„Scythian Woman“ oder „Die Trying“  bringen die Fans wie bei allen SANHEDRIN Gigs in Kassel zum Ausklinken, - die Goldgrube tobt!

Erika Stoltz hält den Bass steil in die Höhe kommt öfter ihrem Gitarristen nahe, ihre Posten wirken einstudiert, ebenso das Wechselspiel zu Jeremy Sosville, der sich für explosive Leadsoli in Position stellt. Nathan Honor verdrischt seine Becken- und Felle mit gewaltig wuchtigem Punch. Alle Posen wirken einstudiert ebenso das Umschalten in rasante Geschwindigkeitswechsel wenn Jeremy sich in Postion stellt, hingebungsvolle Leadsoli auf hohem Niveau regelrecht zelebriert. SANHEDRIN werden unabhänging zweier Soundunterbrechungen von den ca. 80 Fans abgefeiert als wäre dies alles nie passiert! Mit dem heftig umjubelten Dauerbrenner „Riding On Th Dawn“ endet die Livesession. Nach dem Gig reicht mir Jeremy - dem die Ermüdung ins Gesicht geschrieben steht, - sein Plektrum. Etwa gegen 22:40 ist Schicht im Schacht. Freudige und geschwitzte Anhängerschaft harter Stromgitarrenmusik hat einen kuriosen Gig zweier Bands unterschiedlicher Stilrichtungen erlebt, der selbst ungeachtet nicht so toller Begleitumstände sein Geld wert war. Nach dem Auftritt wandern Shirts und Tonträger über den Verkaufstresen. An dieses kuriose Gastspiel in der Goldgrube wird das Brooklyn-Trio sicher noch lange denken. Zurück bleibt folgendes...

Fazit: Feiner Abend in der Goldgrube Kassel, der trotz nicht eingeplanter Pannen hielt, was er versprach. Wie sagte Bandbooker Markus Maiwald am Mittwoch so treffend vor dem INCANTATION-Auftritt zu mir? „Ich freue mich sehr auf SANHEDRIN.“ - Berechtigterweise (!), was dieser Auftritt zum wiederholten Mal fett unterstrichen hat.  

Danke an Kasseler Punk Rock-Kollektiv e. V., sowie das freundlich-zuvorkommende Thekenpersonal (Einlass und Getränketheke). Unabhängig zweier nicht eingeplanter Zwischenfälle , - Das sind Abende, wie bunt gemischte Metallerschaft diverser Coleur sie mag!

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