IN EXTREMO - Köln, E-Werk
Konzert vom 06.04.11
Support: FIDDLER´S GREEN
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Nach kurzer Mini Club Tour zu Aufwärmen starten die Brandenburger und Wahl Kerpener Michael nun richtig durch. Mit der gecharteten Sterneneisen Scheibe im Gepäck beginnt man heute also, bei herrlichem Wetter im Kölner E-Werk den um einen Tag vorverlegten Tourstart. Da das E-Werk am 7.4. bereits lange Zeit als sold out galt wurde einfach der heutige 6 April für ein zünftigen Kölner Doppelevent dazu gebucht. Hier allerdings kein gänzlich ausverkauftes Haus und eine abgesperrte VIP Empore. Trotz allem fand sich ein ordentliches Grüppchen feierbereiter Fans ein, die immens guter Laue waren, wie der Support von Fiddler´s Green alsbald feststellen durfte. Eine gute halbe Stunde stand dem Sextett zur Verfügung, um seiner Rolle als Anheitzer Genüge zu tun. So spielten die Fidddlers ihr musikalisches Repertoire aus Folk und Irisches Traditionals als gute Laune Paket geschnürt frei von der Leber weg herunter. Eine gut aufgelegte Band, die mit ihren Songs ausgezeichnet vom Kölner Publikum aufgenommen wurden. Da die Jungs zudem die leistungsstarke Lichtanlage von In Extremo in Beschlag nehmen durften und das Bandlogo auf dem gewaltigem weißen Backdrop prangte machte man so rein gar nicht den Eindruck einer schnöden Vorband. Man beherrschte Publikum und Bühne vom ersten bis letzten Song und konnte mit der flotten Art von Party gute Laune Folk reichlich Punkte sammeln. Ein atmospärisches Instrumental mit Leuchtioden in den Percussion und Streichinstrumenten fürs Auge und ein letzter Song zum Feiern und rasend schnell war die Zeit vergangen. Solider Gig. Zufriedene Gesichter.
Setlist Fiddler´s Green:
Life Full Of Pain
Highland Road
Mrs McGrath
Irish Air
Rose In The Heather
Kick The Bucket Tunes
The Night Pat Murphy Died
Rocky Road To Dublin – Irish Rover Bugger Off
Folks Not Dead
Nach 30 minütigem Umbau erschallten dann die ersten Töne des In Extremo Intros welches zudem per kurzem Video visuell unterlegt wurde. Ein lauter Knall und ein fallendes Backdrop gaben den Blick auf eine wesentlich geräumigere Hauptbühne frei. Die Platzverhältnisse zu Gänze ausnutzend hatte man wirklich allerfeinste Technik aufgefahren. Über allem thronend auf dem erhöht angeordneten Drumkit Bandneuzugang Specki, der just am heutigen Tag sein 1 jähriges Bandjubiläum feiern durfte. Ein weitere riesige Videoleinwand hinter ihm sorgte zudem für stimmungsvolle Video Einspielungen während der Songs oder übertrug schicke Bandliveaufnahmen, die gleich zwei Kamerastrassen nonstop während des Gigs mit filmten. Heute noch ein wenig verkrampft wirkend bietet man aber eine 24 Track starke Setlist, die kaum Wünsche offen lässt und eine exquisite Spielzeit verspricht. Schwerpunkt allerdings die letzten drei Studioalben. Dabei waren es aber gerade die alten Stücke bei denen das doch sehr gemischte Publikum verstärkt aus sich heraus trat. Das von schönen Waldvideos begleitete „Herr Mannelig „ zaubert ein Meer aus Armen bis in die letzte Reihe, während der verschüchterte Platzwechsel von Dr. Pymonte zur Bühnenmitte wie immer nur eines bedeutet, „Vollmond“. Ein Gassenhauer, der bereits mit den ersten Harfentönen lauthals von den Massen intoniert wird. Geschickt wechselt man zwischen ruhigen und kernigen Krachern. Pyros, Bengalos oder Feuer schießen nicht nur bei Stücken wie „Siehst du das Licht“ in die Höhe sondern verteilen sich über den gesamten Set, sind aber bei weitem nicht mehr so zahlreich wie zu früheren Tagen.“Ave Maria“ besticht mit stilvoller Optik und Beleuchtung während „Hol die Sterne“ mit pulsierend blauen Tönen und nächtlichem Sternenhimmel wieder einen gänzlich anderen differenzierten Anblick bietet. Überhaupt spielt man immer wieder mit dem Stilmittel Licht im Zusammenspiel mit Videoeinblendungen. So auch bei einem der Sethighlights „Spielmannsfluch“ bei dem feurige Kaskaden auf der Leinwand erblühen. Das folgende „Rotes Haar“ ist an diesem Abend die letzte musikalische Reise in die guten alten Tage. Dafür hat man mit „Viva la Vida“ eine neue Bandhymne geschaffen, die Live unheimlich druckvoll aus den Boxen bollert und verdammt gut bei den Fans anzukommen scheint. Der letzte ruhige Absacker „Auf´s Leben“ läutet dann das vorläufige Ende des Sets ein. Allerdings nicht ohne vorher noch einmal meterhohe Flammen bei „Saengerkrieg“ gen Decke zu schicken und den Geruch von Kerosin in der Luft zu lassen. Mit dem Dreierpack „Gold“(mit stetem Goldregen von der Bühnendecke), „Mein rasend Herz“ und „Küss Mich“ werden noch einmal einige Hochkaräter verbraten. Ein letztes Aufbäumen der heute ein wenig verklemmt wirkenden Band mit „Omnia Sol Temperat „ und gut zwei Stunden In Extremo Vollbedienung finden ihr Ende.
Fazit: Value for Money, sehr feine Technik, Optik und Klasse Sound. Auf dieser Tour ist jeder Mittelalterrocker absolut richtig.
Setlist In Extremo:
Sternereisen
Frei zu Sein
Liam
Erbeermund
Zigeunerskat
Vollmond
Unsichtbar
Herr Mannelig
Horizont
Zauberspruch IIV
Siehst du das Licht
Stalker
In diesem Licht
Ave Maria
Hol die Sterne
Spielmannsfluch
Rotes Haar
Viva La Vida
Saengerkrieg
Aufs Leben
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Gold
Mein rasend Herz
Kuess Mich
Omnia Sol Temperat
Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr in unserer Fotogalerie