HEADBANGERS OPEN AIR 2025 - Brande
Festival vom 23. - 26.07.2025
Bands: DEMON, TANKARD, ROSS THE BOSS, PARAGON, KINGDOM OF MADNESS, THE NIGHT ETERNAL, RAM etc.
Homepage:
HEADBANGERS OPEN AIR
Zum 27. Mal jährt sich nun das 1998 erstmals gestartete Headbangers Open Air. In der Wacken-Vorwoche feiert die Underground-Metalszene mit ca. 2.500 Leuten in Brande-Hörnerkirchen wo erneut Thomas Tegelhütter's Garten zum brennen gebracht wird – Make This Garden Burn! Mittwoch heizten bereits der peruanische Heavy/Speed-Metal-Wirbelsturm BLIZZARD HUNTER, die Berliner Sci Fi-Speed/Thrasher SPACE CHASER, das Schwedenstahl-SpeedThrash-Geschwader TYRANEX und die Kieler Hardcore/Crossover/Thrashband CATBREATH heftig
für die Metalfancommunity ein. Auch dieses Jahr wartet das 'Headbangers' wie wir gestandenen Fans zu diesem Festival nur zu gern sagen mit einem interessanten aus Heavy-, Thrash-Metal und 'vergessenen Perlen' bestückten Programm auf. Nach Schilderungen von Bekannten sollen alle vier Bands vom Mittwoch ordentlich Eindruck hinterlassen haben. Das vier Tage-Festival hat bereits Mittwoch begonnen, bedingt aus besonderen Gründen war eine frühere Anreise in den hohen Norden allerdings noch nicht möglich. Der Festivaleinstieg erfolgte somit am...
HOA-Donnerstag 24.07.2025
Zugprobleme auf der Steckenabschnitt Hannover (Teilstreckensperrung) ließen uns erst später dort ankommen, wo wir wollten, in der Unterkunft. Dadurch ging ein Großteil des Programms flöten und meine Laune mitunter ganz tief runter in den Keller, ok STRIKE MASTER hätten wir zeitlich ohne hin nicht mehr geschafft, aber allein wegen SCREAMER, DESTRUCTOR und TORANAGA, Shit (!) but it happens... damit hieß es, sich sputen und vom für uns verlorenen HOA-Donnerstag wenigstens noch zu retten, was es zu retten gibt. Diverse Merchstände, Crepes, Kaffeturm, Grillmeisterteam, Steinofenpizzabude, Iron Pages-Stand... auffällig nur wo ist der Falafel-Stand geblieben(?) und Mr. Eismann mit seiner zur Begrüßung furchbar am Festival vorbeilaufenden Musik darf nicht fehlen...- Oh No! Was hat N.D.H.-Musik auf dem HOA zu suchen? Keine Ahnung, fragt mal den Eismann. Es ist stets wie ein Nach Hause Kommen, hier Bekannte, dort Bekannte und es besteht immer die Möglichkeit, sich ungewollt festzuquatschen obwohl der Weg eigentlich zur Bühne führt, - denn ganz ehrlich – auf den Brettern spielt die Musik!
HELLRIPPER
geben der Extrem-Metalfraktion auf dem ordentlich gefüllten zu bester Abendzeit 50 Minuten Dauer-Power versprühend mit satter Black-Speedabfahrt, die sich gewaschen hat, heftig auf die Löffel. HELLRIPPER werden standesgemäß ihrem gewaltigen Ruf, der bereits drei mächtig das Gaspedal durchtretende Alben in der Hinterhand weiß, gerecht. Das bedeutet Rasende High-Speedeskalationen in aberwitzigem Tempo, mit halsbrecherischer Gitarrenaktion bei okkultem Unterton. - Bandgründer James McBain unterstützt von den Sidekicks Bassist Andy Milburn, Joseph Quinlan an der zweiten Axt (bei den den Black Metallern DESERT HERETIC aktiv), sowie dem aus dem Death Metalsektor von herben Knüppel-kommandos wie (BASTARD MYCOSIS, VASCIOUS, VATICINAL RITES) kommenden Drummer Max Southall durchweg Vollgas. Der Schottenbock zeigt vom Start bis Schluß wo es geht die scharf kantigen Hörner. - Voller Extremabriss bis zum Geht nicht mehr. - Total 'Fuckin' Mayhem auch in Brande-Hörnerkirchen!
(MT)
ROSS THE BOSS
bestehend aus Sänger Marc Lopes, GAMMA RAY-Bassist Dirk Schlächter, Sean Elg hinterm Schlagzeug und natürlich Ross 'The Boss' Friedman persönlich
bringen dann nochmal richtig viel Stimmung in den H.O.A.-Donnerstag. Mit zahlreichen MANOWAR-Hymnen kann man auf einem Festival wie dem HOA im Grunde nichts falsch machen. Auf brechend vollem Platz geht die Fanmasse auf epische True Metal- Hymnenklassiker wie "Blood Of The Kings", "The Oath", "Sign Of The Hammer", "Kill With Power", "Blood Of My Enemies", "Guyana" (Kult Of The Damned)" oder ein krachend speediges "Black Wind, Fire and Steel" und "Kings Of Metal" ausnahmslos durchdrehend steil. Das Publikum kennt alle Songtextinhalte von ROSS THE BOSS in und auswendig, was in Brande-Hörner-kirchen einmal mehr Bestätigung findet – egal ob kleine, mittlere oder große Bühne - ROSS THE BOSS schlägt seine True Metal-Schlachte immer siegreich. Sogar die ein oder andere Rarität findet in den Set, z. B. "Blood Of The Kings" als gelungener Einstieg oder "All Men Play On Ten". Natürlich ist es unmöglich, das Stimmband-Volumen eines Eric Adams 1:1 hinzubekommen, doch Marc Lopes macht seinen Job gut, wenngleich die ein oder andere Höhe nicht immer exakt zu bewältigen ist.
Dirk Schlächter bekommt die Bass-Instrumentale und zugehörigen Intros bestens in den Griff, Drummer Sean Elg sorgt für taktsicher wuchtige Schlagzeugarbeit und Ross The Boss hat zwischendurch Gelegenheit, sein Können an der Sechssaitigen eindrucksvoll zu demonstrieren. Der Zugabeblock "Battle Hymns", "Fighting The World" und "Hail and Kill" sorgt für gelungenen Abgang einer verdammt starken ROSS THE BOSS Live-Session von Mr. Ross "The Boss" Friedman, der mitsamt Crew den Spirit der weltweit bekannten Ex-Band in jeder Hinsicht sehr authentisch wiedergebend in zahlreiche Fanherzen auf dem Gelände vom Headbangers Open Air- transportierte. Phantastischer Abschluß eines gelungenen HOA-Donnerstages, von dem wir Bahnausfall bedingt (Teilstreckensperrung!) nicht allzuviel hatten...
Am Rande notiert:
Reichlich Fachsimpelei u. a. Auf dem Camper gehört natürlich ebenfalls dazu, wie das Treffen zahlreich Bekannter und auch mal der ruhige Moment zum völlig Essen, Trinken und sich relaxt Unterhalten, bei Bratwurst, Pommes, Steakbrötchen, Cola, Kaffe und Bier. Im Rahmen der Meet & Greet-Aktionen am Stand besteht Gelegenheit sich mit Edding, Tonträger oder dem Handy zu bewaffnen, Selfies mit den Bands zu machen oder bei Bedarf seine Vinylplatten unterschreiben zu lassen.
HOA-Freitag, 25.07.2025
Stahlflügel, Krieger, Säbelzahntiger und Dämon
WINGS OF STEEL
Wie schon auf dem ROCK HARD-Festival brilliert diese großartige Band aus Seattle mit einer Mischung aus progressive und traditionellem Heavy Metal á lá CRIMSON GLORY, FIFTH ANGEL, QUEENSRYCHE und......ebenso stilsicher mit stimmgewaltigem Frontsänger auf dem Headbangers Open Air. Im Gegenteil, der Auftritt wirkt noch besser als auf dem RockHard-Festival, die Band mittlerweile richtig aufeinander eingespielt, weiß, wie sie sich in Szene setzt, was mit Nummern wie oder dem frisch erschienenen Bandsignatur-Singletrack "Wings Of Steel" kein Problem gewesen ist. Allein die zwischen Glam und 80ern liegende Optik der Band aus Kalifornien, genauer L. A. (Stirnband, Lederhose, zerrissene Jeans usw. Einschließlich lockiger Lanhaarmähnen) macht Freude, wie gerne denkt man daran zurück als dertartige Outfits in Mode waren und auf dem Headbangers teilweise noch immer sind, allein dafür sprechen schon einige völlig aus dem Rahmen fallende Outfits treuer Underground-Fans... Sänger Leo Unnermark trifft die Töne hervorragend, Gitarrist Parker Halub sorgt mit Leadsolifinessen in spektakulären Posen auf Weltklasseniveau für Highlights innerhalb vom Set. Zwischendrin gibt's mit "She Cries" eine kraftvoll dargebotene Top-Ballade, die weder kitschig noch peinlich wirkt, sondern richtig tief unter die Haut gehendes Feeling offenbart!
Rasant abgehende Hard n' Heavy Rocker vom Typ "Falling in Line"; "Liar In Love", "Stormchild" oder die Bandsignaturhymne "Wings of Steel" zeigen den L.A.-Vierer WINGS OF STEEL soundtechnisch druckvoll von bester Seite. Zwei Kompositionen ("Winds of Time" und "We Rise") vom aktuell im Oktober herauskommenden zweiten Album passen sich dem traumhaften Gesamtniveau eines tollen Sets an. Hinterliess bereits das 'Gates Of Twilight'-Debüt mächtig Eindruck darf die Undergroundszene auf das neue Album schon sehr gespannt sein Auf dem KIT-Rising im Oktober besteht für Undergroundmaniacs, denen dieser begnadete Vierer noch fehlt, Gelegenheit amtlich einem Live-Gig beizuwohnen.
PARAGON
geben der zahlreich erschienenen Teutonenstahlfraktion im Rahmen ihres aktuell 35jährigen Bandjubiläums, dessen History mit 13 Studioalben aufwartet, mächtig auf die Glocke. Das sympathisch auftretende Hanseatenquintett gibt sich beim Heimspiel - inklusive stilvollem Einstieg mit atmosphärischem Conan-Film-Intro, - besonders motiviert, das ist allen Bandmitgliedern jederzeit anzusehen. Frontmann Andreas 'Buschi' Babuschkin nimmt zunächst einen kräftigen Schluck aus der Hochprozenter-Pulle (Möglicherweise Wodka oder Whisky) um vor dem Auftritt seine Stimmbänder kräftig (ein)zu ölen. PARAGON präsentieren sich in prächtiger Form! Oldschoolhämmer en Masse haben PARAGON für ihre Fans parat, eine vom neuen 'Metalation-Album', dafür u. a. "Legions Of Metal", "Law Of The Blade", "Palace of Sin", "Green Hell", "Impaler", "Thunderstorm" und "Armies Of The Tyrant". Beide Gitarristen Martin Christian und Jan Bertram liefern sich rasante Duelle, singen Backgroundvocals und posen mit ihrem ebenfalls vereinzelt Background-Vocals beisteuernden Bassisten Jan Bünning kräftig um die Wette. Drummer Jason Wöbcke sorgt durch wuchtigen Punch für heftig Dampf hinter der Kesselbude. Auch diesmal gilt das ungeschriebene Gesetz: PARAGON sind eine Bank für packende Live-Gigs, das beweisen sie auf dem HOA in aller Deutlichkeit!<
Eine sich überwiegend auf die End90er- bis Frühe Nach-Milleniums-Phase konzentrierende Setlist bestehend aus den Alben 'The Final Command' , 'Chalice Of Steel', 'Law Of The Blade' und 'The Dark Legacy' sorgt mitunter auch bei völlig eingeschworenen PARAGON-Fans für Erstaunen gemischt mit Begeisterung!
Wie mitreissend so ein traditionelles Oldschool-Heavy/Power/Speedbrett live on Stage sein muss, da erfüllte auch die Stimmbandölung von Ex-VICE VERSA/Ex-MINOTAUR-Stimmbandquäler Andreas "Buschi" Babuschkin durchaus ihren Zweck, zeigt sich am folgenden Auftritt. Der Frontmann ist vom Start weg kraftvoll bei Stimme, animiert das Publikum aus sich herauszugehen. Band und Publikum interagieren lautstark, positive Stimmung überträgt sich voll auf's kräftig feiernde Fanvölkchen. Bis auf einen Song haben PARAGON fast nur Power-Speedgranaten am Start, viele Bandklassiker die in der Konstellation nicht oft gebracht werden, obwohl das aktuelle 'Metalation' Album als mächtiges Teutonenstahl-Pfund ein echtes Hammerteil geworden ist – wer's noch nicht gehört hat möge dies dringend nachholen (!) PARAGON steigern sich in einen wahren Spielrausch, der gesamte Platz ist in Bewegung, zahlreich Fäuste gehen in die Luft, es wird auf Teufel komm raus geheadbangt! Überraschenderweise sorgt ein fulminant rausgeschmettertes 'Full Moon's Eyes'-Cover von der belgischen Heavy Metal-Legende OSTROGOTH für furiosen Abgang! Nach dem Auftritt ist mein Akku leer, zur dritten Band hinter einander mit Action abgegangen - Kräfte verbraucht, gibt selbst einer gestandenen Heavy Metalkampfsau wie meinereinem den Rest, danach tun alle Knochen weh...
Fazit: Ein wirklich geiler Auftritt, da leuchtete mein PARAGON-Shirt unterm rotkarierten Holzfällerhemd vor Freude. Merke: Zwischen ACCEPT, GRAVE DIGGER und SACRED STEEL passt immer auch ein großes Stück PARAGON!
(MT)
THE NIGHT ETERNAL
Bestens aufeinander abgestimmt, ist die Ruhrpotthoffnung auf dem traditionellen Heavy Metalsänger sogar außerhalb der Zechenlandschaft eine Live-Macht, die auf Anhieb gewaltig Bock auf schweren Gitarrenrock weckt. Ricardo Baum singt sich zunächst mit dem DIO-Klassiker "Holy Diver" ein, dessen Tonlagen weit über den Platz hallen, ehe THE NIGHT ETERNAL kraftvoll heavy zum Tanz bitten. Die mittlerweile fast überall auf deutschen Bühnen omnipräsenten Essener wissen wie ein Publikum angestachelt wird. Gleich zum Auftakt kommt der von finsterer Okkult-Aura umgebene NWOBHM-lastige Express richtig ins Rollen.
Mit dem Backkatolog ihrer zwei wuchtig in der tradtionellen Metal-Szene eingeschlagenen Alben 'Moonlit Cross' und 'Fatale' können THE NIGHT ETERNAL gar nicht verlieren. Ricardo allein schon durch seine auffällige Dreadlockfrisur ein Hingucker, widmet zwischendurch einen Song der Heavy Metal-Ikone, - The One and Only Madman Ozzy Osburne (R.I.P!) welcher das ist dürfte unschwer zu erraten sein: "Prince Of Darkness!" Dazu toben sich Ricarcdo ständig in Bewegung befindlich – ein echtes Energiebündel auf der Bühne seine drei Mitstreiter hinter ihm sowie der Platz mächtig aus, das Axemanduo Rob Richter/Henry Käseberg liefert feine immens druckvolle Gitarrenarbeit inklusive zugehörigem Posing wie aus dem Lehrbuch, dass jeden Headbanger exzessiv zur Pflicht ruft! Die Rhythmussektion Aleister Präkelt (Schlagzeug)/Jannik Stüber (Bass) legt ein wuchtig ausgesteuertes Fundament, während Ricardo das Publikum sicher im Griff hat, die Routine vieler Auftritt wird am sicheren Auftreten deutlich.
Weitere den Reigen frenetisch abgefeierter Metalsongs ergänzende Hymen wie "Elysion" , "Tartarus" und "Moonlit Cross" (Titeltrack vom Debüt-Album) lassen für die Anhängerschaft des begnadeten Essener Fünfers keinen Zweifel am Können der Faves aufkommen, die ähnlich wie die davor aufgetetene Teutonenstahlriege PARAGON ihre treu auf die Band eingeschworene Fanbasis am Start haben. So geht wahrer Heavy Metal mit großer Hingabe, Leidenschaft und viel Herzblut!
Nach dem fetten Auftritt ist mein Akku leer, zur dritten Band hinter einander mit Action abgegangen - Kräfte verbraucht, gibt selbst einer gestandenen Heavy Metal-Kampfsau wie meinereinem den Rest, danach tun alle Knochen weh... deshalb wird bei der nächsten Band REZET amtlich pausiert, da uns überzeugten Oldschoolern (Melissa und Michael) Modern Metal - egal in welcher Stilistik - sowieso nicht liegt, ist diese Auszeit zum Akkus aufladen gerechtfertigt. - Zeit für'n Kaffee!
(MT)
SABER TIGER
bringen einen fetten Heavy/Progressive zeitweise gar thrashlastigen Hammer auf die Bühne in Tegelhütter's Garten, dessen Schläge vermehrt geteilte Meinungen auslösen. Spieltechnisch ist bei der Band alles im Lot, an der SABER TIGER-Performance gibt's überhaupt nichts auszusetzen. Respekt gebührt dem starken Leistungslevel von Gründungsmitglied/ Gitarrist Akihito Kinoshita zu zollen. Der 64jährige spielt immer noch eine glühend heiße Axt, die mächtig kreist, zirkuliert und kreischt.
Auch der Rest der Nippon-Crew bestehend aus Gitarrist Yasuharu Tanaka, Drummer Yasuhiro Mizono, der kraftvoll die Beckenlandschaft verdrischt und Bassistin Hibiki (mit 38 das Nesthäkchen in der Band) beherrscht sein Instrumentarium sicher. Insgesamt wirkt der Gig ausgeglichen (weder Steigerungen nach oben oder unten) jederzeit sicher. Der zwischendurch neben Oldschool-Format zeitgemäße Nuancen beinhaltend Thrashbehaftete Stil der Japaner trifft nicht unbedingt eines jeden Geschmack, doch immerhin den von Vielen. Tapfer ziehen sie angeführt von Frontsänger Takenori Shimojama ist glücksselig nach 41 Jahren (!) erstmals deutschen Boden zu betreten - ihren Set bis zum Ende durch, gewinnen tatsächlich neue Fans hinzu, polarisieren jedoch wie keine andere Band auf dem H.O.A. 2025 die Gemüter. Der Andrang am Merchstand hingegen zeigt, das SABER TIGER nach dem Headbangers-Gig zahlreich neue Fans hinzugewannen.
(MT und MH)
BURNING WITCHES
Nach dem Erfolg von SABER TIGER kommen BURNING WITCHES auf die Bühne und wer so derart festivalkompatibel ist, wie die brennenden Schweizer Metal-Hexen aus Brugg, Aargau, beansprucht den Co-Headliner-Slot zurecht. Das Headbangers-Gelände ist brechend voll. Die von zahlreichen Festivals bekannten Metal-Hexen angeführt von ihrer niederländischen Sängerin Laura Guldemond ziehen ihre gewaltige Fangemeinde deren Songmaterial von der Meute auf dem Platz groß abgefeiert wird. Die Gitarrenfraktion Romana Kalkuhl/Courtney Cox rockt kräftig die Bühne, spielt ihre Parts sicher, Bassistin Jeanine Grob und Drummerin Lala Frischknecht legen das zugehörige Basisfundament auf dem alle Songs fußen.
Das 2015 gegründete komplett weibliche Quintett BURNING WITCHES aus der Schweiz mit niederländischer Sängerin spielt heute zum ersten mal auf dem Headbangers Open Air. Die Hexen haben inzwischen sechs Studioalben herausgebracht und auf Tourneen und Festivals reichlichErfahrung als Liveband gesammelt. Sie überzeugen dann auch mit professionellem Stageacting undpräzisem Zusammenspiel einen Großteil der vor der Bühne versammelten Meute. Sängerin Laura Guldemond singt mit äußerst kraftvoller Röhre und weis das Publikum zu animieren. Zu „DanceWith The Devil“ setzt sie sich ein paar Teufelshörner auf. Es wird eine gemischte Setlist derbisherigen Alben präsentiert. Wer klassischen Heavy Metal in modernem Soundgewand mag, erlebt einen guten Auftritt. Leider stört mich das getriggerte Schlagzeug, da wäre mir ein oldschooliger Drumsound lieber.
An uns (Melissa und Michael) ist der Wirbel um diese Band bisher stets völlig vorbeigegangen, obwohl die spielerischen Fähigkeiten der vier Schweizerinnen mit niederländischer Frontfrau durchaus enorm sind liegt uns ihr zeitgemäß moderner Stil nicht unbedingt, was ihre handwerklichen Qualitäten keineswegs schmälert. Lust auf diesen Gig versprüht die Schweizer Damenriege auf jeden Fall, das wird bei der kraftvollen Performance der zwischen 35 – 40jährigen Damenriege deutlich, die von ihrer zahlreichen Anhängerschaft bis in die Nacht abgefeiert wird, bis der Hexenspuk bezeichnenderweise zur aufkommenden Dämmerung vorüber ist.
(MT und MH)
DEMON
Das beste folgt bekanntlich zum Schluß. DEMON mit fettem Klassikerset im Gepäck sind mal wieder ein Muss, allerdings bilden sich während die Band auf der Bühne steht, so einige Lücken auf dem Platz. Dave Hill steht heute nicht mit Dämonenmaske und zugehörigem Umhang auf der Bühne, ebensowenig ist ein Altar platziert, wie beim Erinnerungsgig an das DEMON-Debüt der gestandenen, immerhin schon seit 1979 bestehenden NWOBHM-Rauf dem Keep It True. Gitarrist David Cotterill bekommt während des Gigs öfter Gelegenheit seine Qualitäten als Leadgitarrist zu zeigen, der Mann sprüht regelrecht vor Eifer und gehört zu den sträflichst unterbewertetsten der NWOBHM-Bewegung. Er legt ein erstklassiges Brett hin, lässt die Sechssaitige nach allen Regeln der Kunst einschließlich diverser Posen Quietschen, Kreisen, Röhren und Kreischen! Die Gesamte Crew ist ein komplett eingespieltes Team, das bestätigen DEMON auf den HOA einmal mehr. In der Besetzung: Rick Benton, Neil Ogden (Schlagzeug), Paul "Fasker" Johnson (Bass), David Cotterill (Gitarre) Paul Hume (Gitarre) und Sänger Dave Hill (Gesang) steht eine sehr erfahrene Crew auf der Bühne, die jedes Festival immer überall sicher zu headlinen weiß.
DEMON sieht man häufig hierzulande, na logo (!) doch es ist immer fein, dieser großartigen Band um den 79jährigen 'Magic Maker' Dave Hill zu lauschen, dessen Performance mit Hut und Mantel einmal mehr die Meute in ihren Bann zieht. Stimmlich Top und in bester Laune macht Mr. Hill gern so seine Ansagen, haut auch mal nen lockeren Witz raus, um danach wieder ins Ernste überzugleiten. Auch das tanzbare "Wonderland" offenbart echte Live-Qualitäten. Zeitlos ist mal wieder "Remembrance Day!" Bei dem Stück bekommen selbst die härtesten Tränen in die Augen und dieses Sahnebonbon im DEMON-Klassikerset ist inhaltlich derzeit aktueller denn je... nicht nur dieses Stück insgesamt auch neuere Songs oder das unterkühlte haben ihre Berechtigung im Set, der grundsätzlich mit einem letzten Song (angekündigt mit den Worten: We have One last Song for You...!" endet.
Der älteste DEMON-Song "Don't Break The Cirlce" steigert die Emotionen zum Schluß nocheinmal richtig, da ist viel Schwung auf dem Platz. Die Fans wollen mehr, DEMON zeigen sich vorerst nicht... Na ist der Gig damit möglicherweise schon zu Ende? Nö! Als die Fans "One Halluva Night" rufen, beendet dieser wie schon auf dem Hell Over Hammaburg am Schluß nocheinmal richtig Laune machende DEMON-Evergreen einen tollen Headlinerset, der eine Band zeigte, die gerade NWOBHM-MAniacs (darunter auch Melissa und Michael) immer und wahnsinnig gern, unabhängig wo sie auftreten, live mitnehmen können... Nach dieser weiteren phantastischen Nacht mit dem Dämon... ist es anschließend Zeit sich nicht zu spät auf den Rückweg zu begeben, der Samstag hat es nocheinmal mächtig in sich...
(MT)
HOA-Samstag, 26.07.2025
Königreich des Wahnsinns, TANKARD und ein Thrashabriss voller Kuriositäten...
RAM
spielen eine ungewohnte Setlist bestehend aus neueren Songs vom aktuellen Album und bekanntem Songhymnenmaterial. Darauf geht die auf dem Headbangers wie jedes Jahr gut vertretene grundsätzlich nie genug von Metal im Nieten und Lederoutfit á lá ACCEPT, JUDAS PRIEST, SAXON ähem... und RAM bekommende True Metalfraktion mächtig steil. Der Platz tobt! Auftretend mit 60 % der Urbesetzung – Frontmann Oscar Carlquist, Gitarrist Morgan Petterson und Drummer Harry Granroth sowie dem seit 2010 an Bord gekommenen Bassisten Tobias Petterson und Martin Jonsson ab 2013 als zweiter Gitarrist als restliche die Band vervollständigenden 40 % dgeben RAM = 100 %!Dass die Band mehr Bock auf kleine Undergroundfestivals anstatt große Totevents hat, letzteren eine Absage erteilt lässt den Platz in gewaltigen Jubel ausbrechen!
Musikalisch legen RAM ein heftig abgehendes Traditionsmetalbrett auf die Bühne, dass vor lauter Antiquiertheit den Begriff 'Oldschool' geradezu auf die Stirn nagelt! An True Metal-Hymnen wie "Tyrants and Swords" führt sowieso kein Weg vorbei. Auch der epische Knaller "Gulag" punktet kräftig, und beim zum heftig ballernden Abschluß aus zahlreichen Kehlen in bierseeliger Laune mitgesungenen Speed-Knaller "Machine Invaders"... bekommt die Band zahlreich Unterstüzung der treu ergebenen Fans - entsprechend brechen bei dem Stück nocheinmal alle Dämme! RAM haben wieder einmal ihre Klasse gezeigt und wer wie ich bei dieser Band stets an 80er-Helden wie ACCEPT/JUDAS PRIEST denkt liegt dabei richtig.
GRAHAM BONNET BAND
Mit Altmeister GRAHAM BONNET (der seine Stimmbandqualitäten in viele Bands einbrachte), gelangt pures Nostalgieflair in Tegelhütter's Garten. Der 77jährige singt immer noch ausdrucksstark präzise, was nicht mehr viele Shouter in dem Alter schaffen – Respekt, Mr. Bonnet, Respekt! ALCATRAZZ, MSG, HUMBLE PIE, - Namen, die gestandenen Hard Rockfans bekannt sein dürften, dem zugehörigen Fanklientel runterlaufen müssen wie Öl. Saitenhexer Conrado Pessinato zeigt bei Soliausflügen vermehrt sein Können, die auch als Band-Mana-gerin fungierende Bassistin Beth-Ami Heavenstone spielt straight, Keyboarder Danny Mattin und Drummer Francis Casol harmonieren prächtig miteinander, das es mächtig im Garten rockt und rollt!Maestro Bonnet kündigt an ein alter Rainbow-Klassiker „Since You've been Gone“ wird live gespielt, dem sich in "All Night Long" noch ein kräftig Bewegung ins treu auf RAINBOW & Co. Eingeschworene 70er-Fanklientel bringt, anschließt. Die Bandvorstellung am Schluß und als Zugabe noch ein herrlich rockendes... sorgen für gelungenen Ausklang einer tollen Rock n' Roll-Performance die auch so manch wichtigen Spruch brachte, über den auch Mr. Bonnet ausgiebig lacht. Dass mit "To Young To Die, To Drunk To Live" mitunter eine ALCATRAZZ-Komposition ihren Weg in den Set gefunden hat, überrascht.
Die Stimmung auf dem Platz ist gut, was auch an der bunt gemischten Setlist aus RAINBOW, DEEP PURPLE, MSG und ALCATRAZZ-Songs liegt, die dem Auditiorum Häppchenweise serviert werden, so dass zwischen jedem Song Spannung herrscht, was als nächstes kommen könnte. Gesanglich liefert der mittlerweile 77jährige Graham Bonnet noch immer eine Topleistung, wofür ihm Respekt gebührt, dasselbe gilt für seine gesamte Band. Humorig mit Charme kommentiert Graham Bonnet seine erzählten Kuriositäten, die man in solch einem langen Musikerkarriere so erlebt, es wirkt durchweg unterhaltsam-amüsant. Conrado Pesinato rifft, soliert, was die Axt hergibt. Bei den RAINBOW-Songs "Since You've Been Gone" und ist der Stimmungspegel entsprechend am höchsten, "Desert Song" und "Assault Attack" beleuchten die MSG-Ära von Mr. Bonnet, bei der Zwischenpassage vor dem (selbst vom Original selten ausgepackten) DEEP PURPLE-Klassiker "Lazy" begeistert Keyboarder Matt Dennis mit Klangzauberei das Stück selbst wird kräftig abgefeiert. "Nach Love's No Friend" ist offiziell Schluß, das Publikum will mehr. Mr. Bonnet ist selbst über die ihm und Band entgegen schlagende Resonanz verblüfft. Der Mentor und Band kehren am Schluß noch für die Zugabe "Lost in Hollywood" auf die Bühne zurück. "Lost in Hollywood" lässt die Session schwungvoll flott ausklingen, es bringt zum Schluß nocheinmal mächtig Bewegung auf den Platz. Nach dem Gig vor der leeren Bühne minutenlang in Netz nostalgischer Gedanken schweifend bedarf es anschließend einiger Momente, um den Gig zu verarbeiten. Großes 70er Jahre Hard Rock-Kino. 80 Nostalgiegetränkte Minuten mit Erinnerungswert dessen, wo die Wurzeln des klassischen 70er Hardrock liegen. - Berauschend, gewaltig! Mit unten aufgeführter Setlist sorgte die GRAHAM BONNET BAND für 70er/80er Nostalgie!
Setliste:
Eyes Of The World;
All Night Long;
Too Young To Die,Too drunk To Live;
The Mirror Lies;
Desert Song;
Lazy;
Night Games;
Since You've Been Gone;
Into The Night;
Love's No Friend;
Assault Attack,
Lost In Hollywood
KINGDOM OF MADNESS
Nach soviel 70er Classic Rock, geht es weiter von den 70ern über die 80er bis in die 90er das Zeitfenster von 1978 – 1994 jene goldene später nicht mehr so intensiv erreichte MAGNUM-Ära revue passieren ließen. MAGNUM aka KINGDOM OF MADNESS ohne den verstorbenen Tony Clarkin bestehend aus Keyboarder Mark Stanway (der zugleich Bandgründer ist), Schlagzeuger Micky Barker, Bassist Brian Badhams (der auch vereinzelt unterstützende Gesangparts beisteuert), Richard Bailey (zweiter Keyboarder/Flöte) und Gitarrist Alan Bell. Mit farbiger Sängerin Mo Birch, deren Soulröhre prima zu den Stücken passt sich zu Chris Dando ergänzt, versprühen angenehme Wohlfühlatmosphäre auf dem Platz. Die Dame macht einen hervorragenden Job, tanzt, singt, hat Spaß am Gig bringt lockeren Swing auf die Bretter, was umso mehr verdeutlicht, das Musik ein Lebensgefühl ist, in dessen Klangkosmen sich eintauchen lässt. Moment mal, der robuste Sängerhüne mit BEHEMOTH-Shirt kommt mir doch bekannt vor... Ja, richtig (!) Chris Dando amtlich ebenso als Sänger aktiv bei AWAKEN ETERNITY/ EAST OF LYRA der bei den Bocksbeinigen NWOBHM-(Power)-Metallern CLOVEN HOOF für den bis dato etatmässigen jedoch in Würzburg beim Keep It True... Rising II nicht aufgetretenen Vocalist George Call eingesprungene eine richtig straight abgehende Performance auf die Bretter legte...vom KIT RISING II... als Sänger in die Bresche sprang so dass der Gig schließlich noch stattfinden konnte und was für einer! Bei dem Gedanken an diesen Auftritt bekomme ich immer noch Gänsehaut (!) vor allem als uns das RATT-Cover des gehörnten Bocksbeinigen Sebastian und Michael aus der Halle heraus katapultierte... purer Wahnsinn, aber das ist eine andere Story.
Spielerisch alles im grünen Bereich spaltet der Gig Meinungen, Leute, die es gern eine Oktave härter haben würden, sind nicht zufrieden oder zumindest erstaunt.
Unabhängig der Tatsache, dass KINGDOM OF MADNESS aka MAGNUM eine ganze Ecke härter wären, wenn Tony Clarkin (R.I.P.) auf der Bühne stehen würde, brachten KINGDOM OF MADNESS einen schönen Gig auf die Bretter, der keineswegs enttäuscht, im Vergleich mit der Originalbesetzungverändert wirkt.
Sympathisch wie schon beim letzten Mal führt Chris Dando seine Mannschaft der ehemaligen MAGNUM-Crew mit Charisma und Stimmbandpower ungefährdet sicher ins Ziel. Auf dem Platz herrscht eine gemütliche Stimmung als fielen Ostern und Weihnachten auf ein und denselben Tag! Sicherlich hätten einige das ganze gerne noch eine Oktave härter gehabt, doch am chilligen Gesamtflair vom Gig ändert es rein gar nichts. Zeitlose Rockklassiker vom Typ "Vigilante", "Les Morts Dansant", "All England's Eyes", "On a Storyteller's Night" (wie gewohnt zwei Bringer) löst heimelig urige Wohlfühlstimmung aus, auch "Soldier On The Line" fesselt. Das einzige Stück, welches mir bei dieser tollen Performance gefehlt hat ist der am Schluß nicht mehr gebrachte Monumental-Epik-Hammer "How Far Jerusalem" (Wer weiß,wofür es gut war), doch das ist Klagen auf hohem Niveau.
TANKARD
Die Bier-Thrasher aus Mainhattan-City lassen Tegelhütter's Garten als großer Schlußakt für den HOA-Samstag 90 Minuten bis nach Mitternacht erwartungs-gemäß mit hartem Thrash einschließlich Show und zugehörigem Unterhaltungswert nocheinmal richtig brennen! Kampfsau Gerre bleibt ein topsympathischer Typ, denn man einfach mögen Muss. Lustige, neben Augenzwinkerndem Lächeln mit ernstem Hintergrund gemeinte Ansagen von Gerre, Rennen auf der Bühne, zuhörendes Publikum ein tobender Mosh-Pit und kraftvoll aus der Hüfte gefeuerter Oldschool Thrash Metal (43-Jahre TANKARD sind ein gewichtiges Wort!) „Rectifier“als einziger Midtempo-Song angekündigt, kracht zeitweise schnell ins Gebälk ehe die fetten Midtempo-Riffs kommen. Andi Gutjahr spielt mal wieder ein Brett das für zwei Gitarristen reichen würde, Bassist Frank Thorward bildet zusamen mit Drummer Gerd Lücking eine prächtig druckvolle Rhythmussektion, lässt seinen Bass schön rumpeln, präsentiert sich mopsfidel und post gerne mit Gitarrist Andi Guthjahr im Duett. Gerre selbst ist und bleibt Gerre. Der sorgt auf jeder Bühne für Spaß, betreibt kräftig Interaktion mit dem Publikum, kündigt alle Hymnen mit Schoten und Anekdoten an, verbreitet Bierseelige Feier-Laune, rennt joggend von der linken zur rechten Bühnenseite und hat immer was zu erzhählen.
Das Versprechen "No Money For Beer" kann allerdings nicht eingelöst werden, (dafür gibt's mindestens noch vier weitere das Wort "Beer" beinhaltende Songs im Set – welche das sind ist der Setlist zu entnehmen!) was mit augenzwinkerndem Lächeln zu quittieren ist, dafür sind TANKARD schlicht (viel) zu viel Bier(Thrash).
Wenn Gerre fragt, ob Griechinnen auf dem Platz sind, er widmet den Song einer Griechin, das Getränk selbst hommt aus Spanien... damit kündigt sich der nächste Höhepunkt im TANKARD-Set an: "A Girl Called Cerveza", dabei geht es nicht um ein Mädchen, sondern Bier, dass in Spanien und etwa einem halben Dutzend anderer Staaten dieser Welt Cerveza genannt wird was in dem Fall ein anderes Wort für das Gerstensaftkaltschalengetränk mit den vier Buchstaben ist es lautet schlichtweg: Bier! TANKARD-Gigs funktionieren einfach nicht ohne! Dem entsprechend lautstark wird auch dieser Bier-Thrash-Gassenhauer abgefeiert! Mandy wird zwischendurch für ein Tänzchen mit Gerre auf die Bühne geholt.
Wechselseitige Späße zwischen Fans und Band gehören bei TANKARD generell dazu. Plötzlich mitten im Set kommt im hohen Bogen etwas auf die Bühne geflogen... es handelt sich um eine Pferdemaske – welch ein Kuriosum, Gerre setzt sich das Ding für einen Moment kurz auf, es ist zu groß, um danach trocken zu kommentieren: "Seid ihr sicher, dass ihr auf dem richtigen Festival seid?" hält das Ding demonstrativ hoch und fügt hinzu: „Das hatten wir bisher noch nie...“. Zwischen drin kommt eine Hotpamts geflogen, die sogleich am Mikroständer befestigt wird. Ein Festivalbesucher wirft kleine Gummienten auf die Bühne. Gerre hält eine kleine Gummi-Ente hoch und schüttelt den Kopf: "Wer verteilt hier die Enten? Ist da vielleicht Schnaps drin?" Bei soviel Schoten kommen Band und Publikum aus dem Lachen nicht mehr heraus. Bevor der Schlußakt kommt lädt Gerre zur Party nach der Show einschließlich Signing Session, Gegenstände zum Unterschreiben kündigt aber ebenso unmissverständlich an: „Dies gilt nicht für alle Sachen, die ihr auf die Bühne geworfen habt, die behalten wir!“ TANKARD lieferten ihren gewohnt herben zwischen feuchtfröhlicher Stimmung, gesunder Portion Humor und Gemeinschaftsgeist liegenden Thrashabriss, waren eine sichere Bank, andernfalls stünden eben auch nicht TANKARD auf den Brettern!
Am Ende fordert Gerre das Publikum regelrecht auf: "So und jetzt zum Abschluß... (er zeigt mit dem Finger nach allen Richtungen ins Publikum) will ich euch alle, damit meine ich wirklich - euch alle (!) den ganzen Platz noch ein letztes Mal... Tanzen sehen!" Gesagt, getan! „Empty Tankard“ bringt mächtig Bewegung in den Garten, es wird in Gruppen getanzt, gepogt, geheadbangt, gemosht... da steht keiner still. Auch das am Schluß alle Kräfte mobilisierende Redakteuerteam ist mit dabei!
(MT und MH)
Auf diese Setlist ging Tegelhütter's Garten beim überragenden Headliner TANKARD steil:
One Foot In The Grave
The Morning After
Rapid Fire
Exfluencer
Need Money For Beer
Rectifier
Rules For Fools
Time Warp (Intro)
Beerbarians
Die With A Beer In Your Hand
Octane Warriors
Chemical Invasion
A Girl Called Cerveza
Freibier; R.I.B. (Rest In Beer)
Zombie Attack
Zugabe:
(Empty) Tankard
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Festival-Nachwort zum HOA 2025:
Wiedereinmal ein entspanntes Festival, wo Thomas Tegelhütter's Garten vermehrt brannte, das inklusive echter Geheimtipps ein bunt gemischtes Programm aus Heavy-, Power-, Thrash Metal, NWOBHM, selten zu sehender Underground-Raris/Juwelen und klassischem 70er Nostalgie-Hard Rock beinhaltete. Die Preise für Bratwurst, Pommes, Puten oder Nackensteakbrötchen usw., waren gewohnt fanfreundlich auch die Langen Pizzabrote für 6 Euro – erstklassig! Security-, Theken, Bändchen-Ausgabe und Grillmeisterteam haben einen tollen Job gemacht. Dickes Lob an den Soundmenschen sowie die fleißigen Leute, die zurecht ihre Spenden für das Reinigen der sanitären Anlagen und WC's sowie deren Austattung mit Papier-Tüchern zur gepflegten Hygiene bekamen. Diverse Stände boten viel Interessantes egal ob Kleidung, Tonträger, Figuren, Schmuck, Deko Gegenstände, Bücher usw. Die Getränkeauswahl und Preise an den Theken gingen ebenfalls ok. Der Kaffeeturm war natürlich ohnehin für Leute denen es obliegt, auf einem Festival wachzubleiben, unverzichtbar. Ein bunt gemischtes Festivalbilling für Fans, Gourmets und Kenner haben Thomas Tegelhütter und Crew sowieso nächstes Jahr 2026 erneut am Start, allein der Blick auf's Biling lässt mal wieder das Wasser im Munde zusammenlaufen... Das Beste Am Festival ist jedoch das Wir-Gefühl zwischen Fans und Bands, der lockere Umgang miteinander, das hat für uns schon Familienatmosphäre. Wir (Melissa und Michael) sagen Thomas Tegelhütter, Jürgen Hegewald und der gesamten H.O.A.-Crew DANKE für ein erneut feines Konzertwochenende im ländlichen Brande-Hörnerkirchen, freuen uns auf das 2026 stattfindende Headbangers Open Air und es hält erneut ein lukratives Programm bereit, dann bis 2026, wenn es wieder heißt: - Let's Make This Garden Burn!
Geschrieben von Michael Toscher und Melissa Hart
Fotos: Melissa Hart und Michael Toscher