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CIRCLE II CIRCLE - Mittel-Gründau, Dorfgemeinschaftshaus


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Konzert vom 22.07.11
Mittel-Gründau, Dorfgemeinschaftshaus   

Support:
Make My Day; Seven Thorns 

Homepages:
www.circle2circle.net
www.make-my-day.org
www.seventhorns.com
 


Kurzfristig, nach dem gecancelten Feuerfänger Festival ins Tourprogramm genommen, stand die heutige CIRCLE II CIRCLE-Ersatzshow unter denkbar ungünstigen Umständen. Nur knapp zwei Wochen Zeit für Werbung, wobei eine örtliche Zeitung den heutigen Termin auch noch für den Folgetag ankündigte und eine engstirnige Gemeindeführung, die dieses Event nur unter strengsten Auflagen stattfinden ließ, reichten aber aus, um gut 120 Metalfans nach „Metalgründau“ zum „Zwischendurchhoffest“ des Tattoo Studios „Bleeding Roses“ pilgern zu lassen.
Unter dem frühen Konzertbeginn hatten die Dänen SEVEN THORNS zu leiden, die kurzfristig ins Billing aufgenommen wurden. Selbst auf dem Land geht um 19.00 Uhr noch nicht viel und so starteten die melodisch ausgelegten Power Metaller vor gerade mal 30 Neugierigen. Trotz eigenem Drumkit auf der doch recht großen Bühne ließ das Sextett über den 30-minütigen Set allerdings jegliches Stageacting vermissen und auch ein Mitsingspielchen vom schwedischen Frontmann Erik Blomkvist zu Beginn des 2. oder 3. Songs vor fast leerem Haus war da nicht gerade förderlich, um die zahlreich draußen einlaufenden Besucher in die Halle zu ziehen und die Anwesenden zum Bleiben in der Halle zu animieren. Die musikalische Grundausrichtung der Dänen kann man bei Helloween/Gamma Ray bis hin zu Freedom Call und artverwandten skandinavischen Bands einordnen. Musikalisch zum Headliner eigentlich recht kompatibel, ergriffen die teils doch noch recht jung wirkenden Musiker mit ihrer schüchternen Bühnenperformance die Chance hier zu punkten leider nicht und blieben blass und nicht nachhaltig in Erinnerung.
ML

Professioneller präsentierten sich dagegen MAKE MY DAY aus dem mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Mit musikalisch und optisch hohem Unterhaltungswert agierte der 5er über die nächsten 45 Minuten und zog das Publikum nach einer kurzen Eingewöhnungsphase von knapp zwei Songs in die Halle sowie auf seine Seite. Der musikalische Mix aus angepunktem Hard’n Roll gepaart mit metallischen Gitarrenriffs glich hier einer Punktlandung. Neben reger Bühnenagilität präsentierte sich das Quintett auch optisch einfallsreich. Wer hat schon zeitgleich mal einen Basser im Nadelstreifenanzug, einem Metal liken Mr. T an den Drums, einen weiß gekleideten punkigen Fronter mit einer sehr kraftvollen und wandelbaren Stimme und zwei klasse Gitarristen in Form von Iggy Pop meets grünbärtigen ZZ-Top Nachwuchs erlebt? Mit bisher nur einer 4-Track EP im Gepäck, die auch noch mehr in alternativ angehauchtem Hard Rock erklingt, überrascht in der Live-Umsetzung die punkige Auslegung des Songmaterials, macht aber auch gerade deshalb die Band so flexibel. Diese Art von Rock-Mucke ist überall einsetzbar und wusste hier zu begeistern, was man an ordentlichem Applaus und vereinzelt auftanzenden jungen Damen ausmachen konnte.
ML

Im Vorfeld hörte ich, dass um 22 Uhr das Konzert vorbei sein sollte, wegen Lärm und so nem Quatsch. Das kann nicht funktionieren, da C II C erst um 21 Uhr 07 auf die Bühne gingen und die ganzen Fans vor der Halle in die selbige. „Welcome to the Show“ war der Opener für den angekündigten Savatage-Set. Es ist schon traurig, dass Savatage, seit vielen Jahren auseinander gerissen, nur noch bruchstückhaft „weiterlebt“. Da wäre Chris Caffery als Solokünstler mit Savatage-Songs, da wäre Jon Olivas PAIN mit Savatage-Songs, da wäre Trans-Siberian Orchestra mit Savatage-Songs und da wäre Circle II Circle mit Savatage-Songs. Überall spielt mindestens 1  Savatage Mitglied livehaftig mit, aber wohl kaum mehr jemals komplett zusammen, da laut Jeff Plate (Drums bei TSO) kein Grund besteht, Savatage wieder aufleben zu lassen. Deswegen hier mein Aufruf an die mächtigen Open-Air-Macher in Deutschland: Holt SAVATAGE auf die Bühne zurück !! Im Sommer tourt kein TSO, somit haben die Jungs Zeit, behaupte ich jetzt mal  ;-)
Zurück zum Headliner-Gig des Abends: Mit 2 neuen Leuten in der Band legte Mister Stevens dann, wie gesagt, um kurz nach neun los. Zuerst dachte ich während der ersten 3 Songs, der Drummer hat was geraucht oder zu tief ins Glas geschaut. Es war schlichtweg eine Katastrophe, was er da spielte. Die Erklärung folgte aber umgehend: Das Kabel seiner In-Ear-Monitore war defekt und somit konnte er die Band nicht hören. Ah jetzt ja, Vergebung ! Das Kabel wurde in mühevoller Sucharbeit gesichtet und ausgetauscht. Bloß keine Eile! Wir haben alle Zeit…..  Zak versuchte mit ein paar lockeren Sprüchen die technische Panne zu überbrücken, was ihm aber nicht besonders gelang. Nun sollte es doch besser werden, mit dem Drummer, aber ich habe selten so einen abwesend wirkenden und im Laufe des Gigs unaufmerksamen Felleverdrescher gesehen, wie diesen. Wie kann man es sonst erklären, dass er einen Song anspielt, bevor der Gitarrist überhaupt seine Klampfe am Mann hat ?? Dafür erntete er aber auch reichlich böse Blicke vom Chef. Zak tigerte fortan etwas genervt über die Bühne, lieferte aber gesanglich eine astreine Show ab. Neben den Savatage-Songs gab es aber auch einige C II C-Songs zu hören, was ich sehr begrüßte. Vorne in der doch recht lichten ersten Reihe flogen auch die Matten durch die Luft, was mit zufriedenem Grinsen von Zak und Mitch (Bass) quittiert wurde. Zak stellte dann auch mal die Band vor und siehe da, ein deutscher Gitarrist ist mit an Board: Rollie Feldmann. Wusste ich auch nicht. Als bewegender Moment stellte sich der Song „If I Go Away“ heraus, den Zak, der nur von Mitch am Keyboard begleitet wurde,  den verstorbenen Chriss Oliva und Matt LaPorte widmete. Nun gut, trotz der technischen Probleme und dem unkonzentrierten Drummer war es doch ein liebenswürdiger Gig. Es war mir eine Freude, mal wieder Savatage-Songs von Zak zu hören, wenngleich es auch nur „Coverversionen“ sind. Und als die Band nach der Zugabe wieder auf die Bühne „gebrüllt“ wurde, setzte sich Zak ans Schlagzeug und spielte Drums zum letzten Song T.N.T., während Mitch den Gesangspart übernahm. Jungs, hat Spaß gemacht!
DM


Bilder vom Konzert gibt es >hier<


Splitreview by:
Mike Langer (ML)
Dirk Menzel (DM)
 
 
 

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