CIRCLE II CIRCLE - Frankfurt, Sinkkasten
Konzert vom 27.07.11
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Der Sinkkasten, ein kleiner Musikclub mitten in der Fußgängerzone von Frankfurt steht kurz vor dem Aus und deswegen wurde für den 27.07. schnell ein Benefiz Konzert auf die Beine gestellt, bei dem man keinen geringeren als CIRCLE II CIRCLE verpflichten konnte, die gerade mit ihrer Special SAVATAGE Show in Deutschland unterwegs waren. Drei Support Bands wurden vorne dran gehängt und im Laufe des Abends füllte sich der Laden dann doch ein wenig. Ein schönes Package für nur 8 Euro Eintritt und gerade deswegen erstaunenswert, wie leer der Club insgesamt dann doch blieb, auch wenn es ein Mittwoch war. Schade eigentlich, denn der Club wie auch die Musiker hätten sicherlich mehr Aufmerksamkeit verdient.
Wo der Eintrittspreis am unteren Limit lag, waren die Bierpreise aber sicherlich am oberen angesiedelt. OK, für Frankfurter Innenstadt mögen diese Durchschnittspreise sein, aber 3,50 für ein 0,3er Bier oder 4 Euro für ein 0,5er Weizen sind echt schon ein starkes Stück. Da ist sogar das Wacken noch billiger, das von vielen schon am oberen Limit bei Preisen gesehen wird. Dafür gab’s dann die Shirts für 15 Euro, was wiederrum sehr günstig ist.
Los ging’s mit CHASED CRIME um 20 Uhr. Die Band spielte progressiven Metal, der am Anfang mit reichlich Agro Gesang unterlegt war. Doch bereits beim zweiten Song wechselte dieser öfter in richtig gut gesungene Clean Parts und überraschte mit geilen Tempowechseln. Sicher eine Band, die mehr zum hinschauen bzw. hinhören gedacht ist als zum mitmachen. Und man sollte auch Prog Fan sein, denn die Songs verdienten schon Aufmerksamkeit und setzten sich nicht sofort fest. Netter Auftakt für Fans.
Als nächstes standen dann THE KORDZ auf dem Programm. Eine Band aus dem Libanon (!!) die richtig schönen erdigen Hardrock spielte. Laut Ansage spielte die Band auch schon im Vorprogramm von DEEP PURPLE, wo die Band mit ihrem Sound auch gut hinpasste. Natürlich flossen aber auch orientalische Einflüsse in deren Musik ein und das machte diese Art von Hardrock natürlich sehr interessant. Eine Ballade namens „Save Us“ gab es auch zu hören und ich hätte gerne mal gesehen, wie sich die Band auf einer größeren Bühne vor mehr Publikum präsentiert. Hier waren die Bewegungen natürlich etwas eingeschränkt und es befanden sich grob geschätzt 120 Leute im Sinkkasten. Immerhin mehr als das doppelte als noch zu Beginn. Schöne Vorstellung, von der man gern auf größerer Bühne mehr sehen würde.
Danach kamen SUN NEVER SETS auf die Bühne und es folgte sogleich auch ein anderes Bühnenbild. Es gab zwar keine Aufbauten, Banner oder ähnliches, aber dafür mit minimalsten Mitteln eine richtig geile Lichtshow die durch Kunstnebel super verstärkt wurde. Auf jeden Fall auch was fürs Auge. Einige Male erinnerte mich der Musikstil etwas an GODFLESH, gerade durch das starke Gitarrenspiel von Wolfgang. Starke Songaufbauten, nahtlose Übergänge und eben auch durch die Lightshow eine geil geschaffene Atmosphäre. Einzig der Fronter kam mir ein wenig aufgesetzt vor mit seinen ständigen „Psycho“-Blicken ins Publikum. Dafür entschädigte der Mann am Bass mit geilem Plektronspiel und viel Bewegung. Wenn der Shouter seine Mimik ein wenig mehr dezenter einsetzen würde, würden SUN NEVER SETS wohl mit ihren Songs und ihrer Lightshow eine perfekte Atmosphäre schaffen, von der man sich nur allzu gern einfangen lassen würde.
Und dann wurde es Zeit für den Headliner CIRCLE II CIRCLE. Zak Stevens hatte von Anfang an keine Berührungsängste und stiefelte für den Line Check mal eben selbst vor die Bühne um sich den Sound anzuhören. Gestartet wurde direkt mit den beiden ersten Songs vom „Wake Of Magellan“ Album. Überhaupt wurden alle Alben von SAVATAGE mit Zak am Mikro mit mehreren Songs bedacht. Sei es jetzt „Edge Of Thorns“, „Dead Winter Dead“ oder „Handful Of Rain“. Neben den Titelsongs der jeweiligen Alben kam immer noch mindestens ein weiterer Song hinzu. Aber auch die eigene Band wurde nicht vernachlässigt und mit z.B. „Watching In Silence“ wenig, aber würdig vertreten. Die Band spielte auf jeden Fall sehr tight, aber natürlich lag das Hauptaugenmerk jederzeit auf Fronter Zak. Der wirkte schon fast ein wenig schüchtern mit seinem Blick, brachte aber die Songs natürlich wunderbar rüber. Aber, ich muss es hier zum wiederholten Male nochmals wiedergeben: Sei es nun Zak mit CIRCLE II CIRCLE, sei es JON OLIVA mit seinem PAIN, sei es CHRIS CAFFEREY Solo oder das TRANS SIBERIAN ORCHESTRA – bei jedem spielt mindestens ein Mitglied der SAVATAGE Familie mit, jeder interpretiert mehr oder weniger die Songs von SAVA und bei keinem kommt eben die Magie und Einzigartigkeit auf, die seinerzeit die Haupttruppe hervorzubringen schaffte. Es ist immer wieder schön, die Songs von den Bands zu hören und gerade hier die Original Stimme, aber es kommen nie die hundert Prozent zustande, die man seinerzeit bei der Original Truppe erlebt hatte. Leider nicht zu ändern, und so genoss man diesen Abend auf jeden Fall auch, der bis nach Mitternacht reichte und mit der Zugabe „TNT“ von AC/DC endetet, bei der Zak sich hinters Drumkit begab und Basser Mitch die Vocals übernahm.
Auf jeden Fall ein schöner gemischter und gelungener Abend, bei dem alle Bands auf ihre Art überzeugten. Schade, dass nur so wenige Zuschauer da waren. Ein Lob aber an das Thekenpersonal, das wie gedopt jederzeit am Start war und ein großes Lob an die Leute, die diesen Abend so kurzfristig möglich gemacht hatten. So bekam man dann auch etwas nach Konzertende die Gelegenheit, Autogramme von CIIC einzuheimsen und einen kleinen Plausch zu starten. Ein neuer Song wurde auch noch vom Band gespielt und es bleibt zu hoffen, dass diese Band mit dem neuen Album wieder etwas mehr Erfolg hat, so dass man sich nicht mehr auf solch eine Tour begeben muss. Denn auch wenn die Show sehr gefallen hat, es waren eben doch nur gute Coversongs und eine Band die eigene Lieder schreibt, sollte auch die Gelegenheit bekommen, diese zu präsentieren und sich nicht nur in der Vergangenheit eines einzelnen Mitglieds aufhalten müssen.
Setlist CIRCLE II CIRCLE:
01. The Ocean
02. Welcome
03. Complaint In The System
04. Edge Of Thorns
05. Damien
06. He Carves His Stone
07. Light Out
08. Take Back Yesterday
09. Watching In Silence
10. Consequence Of Power
11. Dead Winter Dead
12. This Isn’t What We Meant
13. Out Of Nowhere
14. Handful Of Rain
15. Taunting Cobras
16. Anymore
17. Conversation Peace
18. TNT