DROWING SUN LIVE METAL NIGHT - Kassel, Panoptikum


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Drowing Sun Live Metal Night mit MORTAL TERROR, BURNING HELLMET und HELLFORCE
Konzert vom 09.09.11

Homepage:
www.drowningsun-metalnight.de

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HELLFORCE

Kassels Death/Thrasher HELLFORCE sind mittlerweile dank verstärkter Live Präsenz vielen Metalheads zumindest in und um den Raum Kassel schon seit geraumer Zeit ein Begriff.
Wer den Auftritt der Truppe vor gut vier Monaten (Anfang April) im nun mittlerweile geschlossenen Musikförderverein mitverfolgte und in guter Erinnerung behielt, weiß was ihn hier und heute erwartet, bzw. was die Stunde geschlagen hat. Dementsprechend schnell füllt sich der Saal während HELLFORCE den Abend eröffnen, mit Leuten. Vor der Bühne bildet sich eine kräftig abgehende Moshfraktion umgeben von einem Groß neugieriger Nasen und wie immer auch manch skeptisch dreinblickender Zeitgenossen. Tief in Rotlicht getaucht, wirkt die Bühne rein optisch gesehen, fast etwas gespenstisch. HELLFORCE sind dreckig, knüppelhart, räudig unmittelbar direkt auf die Fresse vor allem eines: verdammt laut! Genau das richtige, um den partywütigen Die-Hard-Fans erneut ein volles Pfund rohen Death/Thrash auf die Glocke zu geben! Granaten vom Typ „Bloodpath“, oder „The Dawn of Death“ dröhnen ungezügelt, ausnahmslos direkt, dreckig, roh und brachial aus den Verstärkern. Die Gitarrenfraktion sägt, was die Äxte hergeben. Scharfe, überwiegend schnelle Gitarrenattacken bringen die Matten vieler Anhänger der zahlreich vertretenen Extremhärtnerfraktion heftig zum Rotieren und so manch neugierige schwer zum Staunen geschweige denn ins Grübeln.
Sobald HELLFORCE dann mal einen Gang runterschalten wird’s midtempolastig, düster und groovig. Bass und Schlagzeug bilden eine gut aufeinander abgestimmte Einheit. Das kaum weniger derb als sein ohnehin unübertroffenes Original auf’s Geweih drückende Cover des Kultnackenbrechers „Outbreak of Evil“ der Ruhrpott-Thrashikone SODOM als Gedenk song an deren 2008 verstorbenen Ex-Drummer Witchhunter angekündigt, hat sich seit den ersten Gehversuchen zum unverzichtbaren Bestandteil des HELLFORCE-Sets gemausert und mobilisiert wieder einmal alle Kräfte des fleißig um die Wette (ab)moshenden Bangervolks. HELLFORCE legen einen erdig töften Gig auf die Bretter, das die Mauern des alten Keller gewölbes im PANOPTIKUM heftig ins Wanken geraten; das Publikum bangt auf Teufel komm raus , dabei schwitzend wie Sau, während an diesem Abend um so deutlicher wird: In der Heavy Metal-Szene in und um Kassel tut sich etwas! Das treibende „Forces of Hell“ setzt den gelungenen Schlußpunkt unter eine starke Liveperformance. HELLFORCE waren laut, knüppelhart und brutal fett! Genau so, wie man diese druckvoll agierende Band live on Stage einschätzt. Ein Faktum, das sich erfreulicher weise bei den Livegigs des Vierers bestätigt.

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BURNING HELLMET

Als zweite Gruppe im Billing folgen BURNING HELLMET, - „die Band zum Mitmachen“, wie es Metalfan Mirco im Gespräch sehr treffend formuliert, - deren rotzig-dreckige Rock n‘ Roll Mischung samt reichlich klassischem Heavy Metal Einschlag sofort ins Ohr geht und für mächtig Begeisterung im Publikum sorgt. Kein Wunder, wenn MOTÖRHEAD, IRON MAIDEN, BLACK SABBATH, THE MISFITS, DANZIG sowie diverse weitere unverzichtbare Legenden harter Gitarrenmucke Pate gestanden haben. Das daraus entstandene ureigene Resultat ergibt schließlich den unverwechselbaren BURNING HELLMET-Sound, der eigentlich gar keinen Vergleich braucht, um allen eventuell aufkommenden Vergleichen locker entgegenwirkend stand zu halten! Bei „Rats and Roaches“, „Some Kind of Lovesong“ oder dem stark in die HENDRIX-Ecke tendierenden Bluesrock Smasher „Voodoo-King“, wird im wahrsten Sinne des Wortes ein Fass aufgemacht. Der Puplikumsanteil auf klassischen Hardrock und Metal stehender Leutchens rockt, bangt und tobt, während es die reine Thrash, Death und Blackmetalfangemeinde während des Auftritts zur Theke zieht. Gecoverte Klassiker von IRON MAIDEN („Wrathchild“) und BLACK SABBATH („War Pigs“) besitzen ebenso ausreichend Klasse und Durchschlagskraft, kommen kein Gramm weniger schlechter beim Publikum an, als die Eigenkompositionen. Das bis aufs Blut ehrlich dreckige, dank Thorstens Organ desöfteren auch mal (neben seiner überwiegend betont klassischen Ausrichtung) knarrziges Death/Thrash n n’Roll-Feeling versprühende Faible des Vierers weiß angeführt von Sänger Thorsten, der über unglaubliches Charisma und ein wahnsinnig vielseitiges Organ verfügt, das sogar zeitweise an DANZIG erinnert, auf ganzer Linie zu begeistern. Selbstverständlich kommt auch der Metalanteil nie zu kurz, weil eine Formation wie BURNING HELLMET dafür viel zu flexibel ist. Das Publikum vor der Bühne tobt, bangt, schwitzt, hat mächtig viel Spaß, feiert eine schräge feuchtfröhliche Rock n’Roll-Party bis es kracht und lässt sich von der Spielfreude des Vierers derart mitreißen, das die Band
an mancher Stelle sogar dem Publikum fast allein den Gesang überlässt. Exzellent! Die kräftig abgehende Kuttenträgerfraktion tobt sich nach allen Regeln der Kunst aus, tanzt, bangt, gröhlt mit, schüttelt fleißig die Mähne zum knackigen Rock n’Roll-Cocktail, der es wie so häufig auch im PANOPTIKUM kräftig in sich hat. Den Abschluß einer restlos überzeugenden Darbietung bildet der gleichnamige Titeltrack BURNING HELLMET, dessen lässiger Refrain von der treuen BURNING HELLMET-Fanschar lauthals mitgröhlt wird. „Yeah, We’re Burning Helmet, and my Soul is on Fire...!“ Phantastisch, was die durchweg sympathische Truppe live auf die Bühne zaubert. Keine Frage, - So macht harter Rock n‘ Roll in Kombination mit Heavy Metal richtig Spaß! Vorher war ich wegen der nicht eingeplanten unnötig langen Verspätung unserer Truppe mächtig geladen, hinter her bin ich ausgepowert, begebe mich bester Laune nach draußen, verweile noch ein wenig auf der Mauer, um neue Kraft zu tanken und lächle müde. Schuld daran sind einzig BURNING HELLMET...! *grins*

In den Umbaupausen zwischen den Gigs wird das Metal hungrige Drowning Sun-Publikum vom gastgebenden DJ-Team des Veranstalters 98 Records auf zwei verschiedenen Areas (Death/Blackmetal/Grindcore, sowie Heavy Metal(Powermetal bis Thrash) bestens versorgt.
Viele haben sich draußen versammelt, Chillen in gemütlicher Atmosphäre tut einfach immer wieder gut. Resonanzmäßig gesehen, zeigen sich das PANOPTIKUM sowie der Veranstalter soweit zufrieden. Bleibt zu hoffen, das auch künftig gern weitere solcher Events stattfinden.
Die Getränkepreise im PANOPTIKUM bewegen sich wie immer auf äußerst angemessenem Niveau. Im weiteren Rahmen der Drowning-Sun Live-Metalnacht wurde sogar extra auch eine Cocktailbar eingerichtet, an der sich Gäste je nach Bedarf (oder wie z. B. in meinem Fall auch nicht...) mit hochprozentigen Getränkefreuden für den Gaumen wie Caipirinha und ähnlichen Stoff verwöhnen können. Und als Krönung des Liveabends werden den hungrigen Fans Bratwürstchen und Steaks (!!!) vom Outdoor-Grill angeboten, während obendrein noch ein Außenfloor mit Metalmucke für schwermetallische Beschallung sorgt. Ganz feine Sache sprich aller erste Kajüte, wieviel Liebe, Herzblut und immens hoher Aufwand vom Drowning Sun-Team betrieben wurde, um den heute zahlreich anwesenden Fans harter Gitarrenmucke in aller Form gerecht zu werden. Eine Tatsache, die man wirklich zu würdigen und schätzen wissen sollte. Wer immer noch was daran zu meckern, mosern, auszusetzen, motzen und lästern findet, lebt in einer völlig falschen Welt, schnallt‘s einfach nicht oder hat schlicht überhaupt keine Vorstellung davon, wieviel Aufwand dahinter steckt, solch einen extrem cremigen Livemetalabend mit ausnahmslos allem, was dazu gehört, zu organisieren. - Klasse!

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MORTAL TERROR

Kassels zweite Oldshool-Thrashlegende (neben TOXIN), - MORTAL TERROR beschließt die Nacht schwermetallischer Klänge als dritte und letzte Band kurz vor 23 Uhr. Beinhart groovender Oldshoolthrash inklusive fetter Rock n’Roll-Anleihen  erwartet den verbliebenen Fanmob. Zwar sind die Publikumsreaktionen auf die flotte, geradlinig dargebotene heftig zur Sache gehende Mischung Thrash n’Roll (Thrash trifft auf Rock n’Roll) zunächst großteils überwiegend recht verhalten, so ändert sich dieses Bild zu meiner Freude fast zeitgleich mit dem anfangs zunächst doch etwas nervtötend schrammeligen Sound, dessen Qualität sich sodann im Laufe des MORTAL TERROR-Sets beträchtlich steigert, wie auch die Resonanz im Publikum. Anfangs haben sich die Fanreihen im „Pano“ (wie das PANOPTIKUM) gern von seiner treuen Anhängerschaft in Kurzform genannt wird) schon stark gelichtet. Dieser Zustand ändert sich zu meiner Freude mit zunehmender Spieldauer. Nachdem etwa knapp
die Hälfte der Spielzeit verstrichen ist, wacht die vertretene Bangerschaft im Panoptikum endlich wieder auf, mobilisiert ihre Kraftreserven und feuert eine wie gewohnt alles gebende Band pausenlos an! Die werte Metalfangemeinde lässt nun fleißig ihre Haare im Takt fliegen. Zwei tanzend Pogende ?!? Fans geben bis zum Schluß alles und verlassen hinterher zufrieden den Saal, die kampferprobte Thrash n’Roll-Anhängerschaft verläßt hinterher ebenfalls mit einem Grinsen den Ort des Geschehens. Beweis genug, das das Oldshool-Thrashurgestein MORTAL TERROR live nach wie vor das volle Brett bringt und seinem Headlinerstatus auch an diesem Abend locker gerecht wird. Den Abschluß eines zunächst sehr zähflüssig beginnenden, sich dann immer besser steigernden Gastspiels im PANOPTIKUM bildet der im Bandnamen festgelegte Nackenmuskelbrecher MORTAL TERROR – This is the End... aber nur eines weiteren Gigs einer Band, die man sich auch immer wieder gern geben kann!

Danach gibt’s im Saalinternen Indoor-Floor nocheinmal die volle hartmetallische Dröhnung, während sich alle, die gern noch ein wenig draußen weiter feiern wollen, vom Outdoor-Floor kräftig mit Klängen von den SCORPIONS über MEGADETH bis ARCH ENEMY beschallt werden. Die Veranstaltercrew um Organisator Dirk von 98 RECORDS, (dem heute Abend selbst gleich mehrfach ein breites Grinsen auf dem Gesicht steht) freut sich ebenfalls mit! :-)

Am Ende bleibt ein knackiger Metalabend mit drei starken Bands in bewährtem Ambiente festzuhalten. Ein kräftiges Lob ans veranstaltende 98-Records Team, das sich wie immer im wahrsten Sinne des Wortes den Allerwertesten aufgerissen hat, um einen derart unterstützens werten Event auf die Beine zu stellen. Danke für einen tolle Metalnacht mit guten Bands und einem zahlreich vertretenen, überwiegend metal kompatiblen Publikum in Kassel! Wer nicht da war, hat definitiv etwas verpasst. Danach treten meine Crew und ich umgehend die Heimreise an, denn am darauf folgenden Tag wartet auch schon das SWORDBROTHERS-Festival und damit in Verbindung stehend schon der nächste Berg voller Arbeit auf mich!

Fotos © 2011 Michael Toscher

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