AXXIS Mörlenbach-Weiher, Live Music Hall
Verfasst von Mike Langer.
Konzert vom 17.09.11
Support: Dawn Of Destiny
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www.axxis.de
www.dawnofdestiny.de
http://live-music-hall-weiher.de
Da AXXIS Sänger Bernhard Weiss gesangstechnisch mit dem letzten Studioalbum der Support-Band DAWN OF DESTINY verbandelt ist, nahm man die Bochumer Power Metaller gleich als festen Support mit auf die Promo-Tour zur „20 Years Of AXXIS“ Anniversary-Tour. Das mir bis dato völlig unbekannte rheinische Quintett um Frontfrau Tanja Maul brachte für 45 Minuten den um 21.00 Uhr bereits gut 80 Anwesenden ihr melodisches Liedgut näher, wobei die entgegengebrachten Reaktionen für die Band jedoch eher Mau ausfielen. Die Band hatte es auch nicht gerade leicht, da offensichtlich so gut wie keiner mit dem Material von DAWN OF DESTINY vertraut war und so dauerte es gerade mal bis zum vierten Song, dass sich ein Besucher „Fuck Like A Beast“ wünschte. Diesem Wunsch kam Basser Jens Faber natürlich nach und entgegnete schlagfertig, dass man diesen Song zwar spielen, aber umbenannt in der bandeigenen Version beformen würde. „FLAB“ wurde fortan zum running Gag vor fast jedem Song und lockerte die Stimmung zu Gunsten von DOD ein wenig auf. Gesanglich sehr angenehm kam Frau Maul rüber, die stimmlich fernab von jeglichem Gothic Touch agierte, und eben erwähnter Herr Faber unterstützte sie als Zweitstimme hierbei gelegentlich im Death Metal Style. Trotz gutem Sound, der Vorstellung eines bisher unveröffentlichten Songs und bereits erwähnter Schlagfertigkeit waren DOD in Weiher offensichtlich für die breite Masse nicht eigenständig genug, um nachhaltig in Erinnerung zu bleiben. So blieben zumindest auch bei mir mehr oder weniger nur ein solider Gig und eine bereits festzustellende professionelle Einstellung übrig.
AXXIS, jetzt bereits zum zweiten Mal in der „Hall“ in Weiher gastierend, hatten es dagegen wesentlich einfacher, denn nahezu alle der gut 120 Besucher, waren wegen dem deutschen Metal Urgestein gekommen. Und die überraschten gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen lief die Band fast komplett in Anzug und Schlips auf, zum anderen wurde wie angekündigt, der Focus der Setlist auf die ersten drei Alben der Bandgeschichte (Kingdom Of The Night, AXXIS II und The Big Thrill) gelegt. Passend dazu gab es sozusagen als Backdrop Konzert- und Videoeinspielungen sowie Fotokollagen aus eben diesen Zeiten um 1989 bis 1993 zu sehen.
Trotz oder gerade deswegen herrschte von Anfang an gute Stimmung und mit eben diesem Feeling startete Bernhard Weiss (voc.) vor „Brother Moon“ eine erste längere Animation. Unterlegt mit wahrlich gutem Sound und vor allem Lichteffekten schossen die Nordrhein Germanen durch ihr Set. Megastark kam hierbei für mich „Stay Don’t Leave Me“ rüber. Ein kurzes Drum Solo von Dirk Brand, damaliger Hilgers-Nachfolger und aktueller Landenburg Ersatz und ein Instrumental beendeten die erste Hälfte des insgesamt 110-minütigen Konzertes und läuteten den Akustik-Part ein. Vor „Waterdrop“ gab’s eine lustige Anekdote zur damaligen Sendungsperformance bei der ZDF-Drehscheibe, den Song selbst spielte Dirk Brand mit leuchtenden LED-Drumsticks. Bei „Kings Made Of Steel“ wurde einem weiblichen Fan aus Griechenland die Ehre zu Teil, den Live-Part mit dem Tamburin zu übernehmen. OK, mit der Taktsicherheit bei der Dame war das nix und auch das von Herrn Weiss anschließend geforderte gemeinsame Publikumsfoto durch Harry Oellers (key.) klappte erst nach einigen Versuchen, offenbarte aber auch einmal mehr die AXXIS eigene Bühnenkomik.
Dem Akustischen folgte nun eine echte Rarität aus der Pre-AXXIS Ära als AXXIS sich noch ANVIL bzw. AXIS nannten. „Kill Or Die“ entpuppte sich als echter Kracher und leitete auch den rockigern Part II der Setlist ein. Dass die Shows bereits ein paar Mal gespielt wurde, merkte man den Akteuren an. Sehr tightes Gitarrenspiel von Marco Wriedt und ein bestens aufgelegter Rob Schomaker am Bass sorgten auch hier wieder für Kurzweile. Das offizielle Setende nach 90 Minuten war definitiv zu wenig für das Odenwälder Publikum und so hieß es nachlegen mit zwei Zugaben, wobei man mit “Kingdom Of The Night” einen krachenden und nachhaltigeren Abgang nicht hätte gestalten können. Ein wahrlich herrlicher Konzertabend – bitte mehr davon!
Setlist:
Better World / Living In The Dark
Rolling Like Thunder
Brother Moon
Little War
Stay Don´t Leave Me
Love Is Like An Ocean
Never Say Never
Drumsolo
Instrumental Axxis
Waterdrop
Kings Made Of Steel
Touch The Rainbow
Hot Love / Kill Or Die
Face To Face
Save Me
Gimme Back The Paradise
Little Look Back
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Fire And Ice
Living In A World
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Kingdom Of The Night
Fotos © 2011 Mike Langer