WITHIN TEMPTATION - Neu-Isenburg, Hugenottenhalle

Dieser Freitag soll mal wieder etwas besonders sein, denn WITHIN TEMPTATION sind nach der Babypause von Sängerin Sharon  den Adel auf Tour und machen auch in Neu-Isenburg halt. Die Fahrt Richtung Frankfurt gestaltet sich jedoch recht trist und der aufkommende Regen sorgt nicht für die beste Stimmung während der Fahrt. Dies soll sich jedoch nach der Ankunft in der Hugenottenhalle schnell ändern, denn die Hütte ist rappelvoll und trotz der Masse an Menschen kommt es zu keinem Gedränge und auch die anwesenden Fans sind ein bunt gemischter Haufen aus jungen Fans, Anhänger mittleren Alters und auch Leute im gehobeneren Alter freuen sich auf die Show.

Diese wird von der ehemaligen The Gathering Sängerin Annecke van Giersbergen eröffnet, die absolut keine Probleme hat, die Leute sofort in ihren Bann zu ziehen. Die Dame sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch viel auf der Bühne unterwegs und kann somit für gehobene Stimmung sorgen. Auch als es ganz sanft wird und Annecke nur von ihren Gitarristen eingeschlossen lieblich ins Mikro haucht, schmilzt so mancher Fan vor Begeisterung nur vor sich hin. Egal ob es nun rockig, zugeht, die Songs etwas modern klingen oder es einen Hang zum Gothic hat, Annecke hat eine ganz klasse Ausstrahlung, die den Funken immer auf das Publikum überspringen lässt. So pünktlich Annecke begann, so pünktlich verlässt sie auch die Bühne, doch ich muss hier zwei Sachen doch ansprechen,  zum einen war die Tonlage von Annecke teils leicht monoton, was eventuell auch an der langen Tour gelegen haben könnte, zum anderen war der Sound von Annecke und Band doch etwas übersteuert, da wurde auf Teufel komm raus der Focus auf ihre Stimme gelegt und das hat nicht immer so dolle gepasst. Ansonsten kann man diese strahlende Dame als perfekten Support für Within Temptation ansehen.

Nach einer recht flotten Umbaupause soll dann die Hugenottenhalle aber beben ohne Ende, schon beim Intro Film auf der großen Leinwand hinter der Bühne wird die Band schon frenetisch gefordert und als dann auch alle die Bühne betreten haben, geht die Party volles Rohr los. Phantastische Lichtshow paart sich mit dem wahnsinnig genialen Organ von Sharon den Adel und ihre Grazie, ihre Ausstrahlung, ihre Action auf der Bühne, das ist was ganz besonderes. Das Bühnenbild ist zudem auch nicht alltäglich, Drums rechts, Keyboards links auf einer Empore, der Mittelgang frei für Sharon, die so eine Menge Platz hatte. „Stand My Ground“ oder auch „What Have You Done“ (allerdings ohne Keith Caputo) sind Kracher vor dem Herrn, die aktuelle Single „Shihead“ oder auch „Frozen“ sind allesamt umwerfende Stücke voller Anmut und einer geilen Show, mal prangert das brennende „Phoenix Rising“ Logo der Tour auf der Leinwand, bei anderen Songs läuft ein Filmchen parallel zum Song oder ein anderes Mal ist das Logo in riesigen Buchstaben zu sehen. Natürlich sind die Fans bei Klassikern wie „Frozen“ oder „Mother Earth“ vollkommen aus dem Häuschen und der Funke ist zu diesem Zeitpunkt natürlich auch auf die Band übergesprungen,  die laut Ansage von Sharon eine tolle Party an diesem Abend hat. Eiskalt wird es einem nie, auch wenn bei der „Ice Queen“ Schnee auf der Leinwand zu sehen ist, die Stimmung ist einfach am Kochen.
Schade eigentlich nur, dass der Abend viel zu schnell zu Ende ging, da das angrenzende Parkhaus früh die Pforten schließt, daher stellt Sharon nur noch mal die Vorband vor und nach nur einer Zugabe muss dann leider Ende sein.
Schade auch nur, dass die Hugenottenhalle ein reichlich tiefes Venue ist, denn außer ihrer umwerfenden Lichtshow können WITHIN TEMPTATION leider nicht mit ihren bekannten Feuersäulen oder Nebelfontänen agieren, die so mancher, mich eingeschlossen, gerne gesehen hätte.
So begeben wir uns überwältigt auf die Heimreise und werden von beiden Bands noch eine ganze Weile schwärmen, denn das, was wir an diesem Abend geboten bekamen, war eine tolle Party, bei der man sowohl mitfeiern konnte, aber auch die Augen schließen konnte, um die liebliche Stimme von Sharon auf sich wirken zu lassen. Ich bin jedenfalls völlig hin und weg und würde mich freuen, Sharon und ihre Jungs mal wieder in der Nähe bestaunen und genießen zu dürfen.