AMPHI-FESTIVAL 2012 - Köln, Tanzbrunnen
Geschrieben von Jan Brübach
Festival vom 21./22.07.12
Homepage:
www.amphi-festival.de
Köln, wir kommen!!! Vorab darf ich betonen, dass es wohl dieses Jahr so sein sollte, als gäbe es keinen Regen am Tanzbrunnen! Diejenigen, die die Jahre davor auch dort waren, wissen, wovon ich rede. Nun gut. Leider gab es zwei Absagen, die es zu verkraften galt. Erstmal sagte die Katja ab, die sonst die Jahre auch mit war, was aber hier eher die Wenigsten interessieren dürfte. Und jetzt aber das, was mehrere von Euch unter der Kategorie "..." eintragen würden oder haben: "FRONT 242" sagte ab. Wirklich schade, aber leider nicht zu ändern!!! Nun, lasst uns aber gemeinsam auf das Gelände schreiten und den Musikanten lauschen, die nicht abgesagt haben. Neben dem Lauschen von tollen Bands gab es natürlich auch noch andere Dinge, über die es zu berichten lohnt. Durch den Eingang, wie immer mit freundlichem Personal bestückt, ging es rein ins Vergnügen. Das kulinarische Angebot reichte wieder mal von Döner, Leberkäse, Spießbraten, Curry+Pommes (rot weiß) über Pizza, Chinanudeln bis hin zu etwas Süßerem, dem Crêpe mit Nutella, Kartoffelpuffer mit Zeuch und und und... All das, was ich genossen habe, war reichhaltig, lecker und so zubereitet, dass ich es auch wieder essen würde. Aus diesem Grund lief mir auch gleich zweimal ´ne Currywurst Pommes über den Weg. Wer sich nun über die Preise auslassen mag, dem sei gesagt: Billiger wird es nicht mehr! Festivalsbesuche sind heutzutage keine Schnäppchen mehr.
Die Aufteilung vom Gelände her, wie die Jahre zuvor, perfekt. Der Park, der Beach, die Bühnen. Schließfächer gab´s dieses Jahr auch, aber es waren eher wenige, deswegen waren sie auch schnell vergriffen. Respekt aber für diese geniale Idee. Das Theater. Von der Größe her nicht mehr das, was das "AMPHI-FESTIVAL" braucht. Sehr schnell überfüllt und fast keine Chance, dort reinzukommen.
Ich werde mich jetzt nicht über jede einzelne Band auslassen, denn dann würden mir meine wunderschönen Fingerchen verglühen. Ich gehe davon aus, dass diejenigen, die derartige Berichte lesen, mit Namen wie: "CORVUS CORAX", "CAMOUFLAGE", "EISBRECHER", "THE SISTERS OF MERCY", "STAHLZEIT", "THE CRÜXSHADOWS", "MONO INC.", "BLUTENGEL", "AND ONE", "COMBICHRIST" und "PROJECT PITCHFORK"... etwas anfangen können.
Dennoch möchte ich die ein oder andere Band hervorheben und mich doch ein wenig darüber auslassen.
Am besten gefallen haben mir dieses Jahr...STOP...ich fange anders an. All die, die ich oben genannt habe, haben mich echt überzeugt. Mir kam es vor, als hätten sie irgendwie extrem Bock, gute Laune zu verbreiten, ihre Musik so gut es nur irgend geht zu darzubieten. Egal ob Sänger, Gitarrist, Schlagzeuger oder Geiger, sie alle schienen unter AMPHImanie zu leiden und musizierten auf Teufel komm raus. Ohhh, das hab ich aber schön gesagt.
"EISBRECHER", der Checker, der kann es einfach. Ein Entertainer vor dem Herrn. Nicht nur das die Mucke richtig geil ist, nein, er bringt auch noch so ziemlich alle zum Lachen und unterhält den ganzen Laden. Bei soviel Entertainment kann es dann auch mal vorkommen, dass man sich verhaspelt. "HERZ AUS EIS" wurde dann gleich nochmal angefangen und dann hat es auch geklappt. Aber wer würde dies nicht verzeihen. Genau deswegen wollen wir doch alle Livemusik...!!! "EXZESS EXPRESS", damit fing die Show an. Weiter ging es dann über, vom neuen Album, was übrigens sehr zu empfehlen ist, "VERRÜCKT", HÖLLE MUSS WARTEN", "PROTOTYP" und wie verhaspelt "HERZ AUS EIS". Natürlich durfte auch der Klassiker "SCHWARZE WITTWE" nicht fehlen. Vielen Dank für dieses Highlight an diesem Tag.
Ebenso fand ich "STAHLZEIT", die ich vorher noch nie zuvor gesehen hatte, extrem gut. Allem voran "Heli", der Frontmann, der abging wie ein Zäpfchen. Roland, Matze, Thilo, Thomas und Samir standen dem aber in Nichts nach... Super!!! Hinter ihrem Namen steckt "A TRIBUTE TO RAMMSTEIN". Das zeigen sie auch. Wahnsinns Pyroeffekte und eine richtig geile Show. Es ist ja immer das erste Mal, aber hier steht fest, das war nicht das letzte Mal, das ich "STAHLZEIT" auf dem Zettel habe. Auch hier, vielen Dank dafür.
"CRÜXSHADOWS" und "BLUTENGEL" gefielen mir auch gut. Auch hier gibt´s nichts auszusetzen.
An dieser Stelle kam mir, also nach "CRÜXSHADOWS", die zweite Currywurst Pommes über den Weg gelaufen, also mach ich jetzt mal eine Pause und melde mich gleich wieder...
So, da bin ich wieder; satt und zufrieden. Zurück zu den oben genannten Bands.
Frontmann der "CRÜXSHADOWS" Rogue eroberte die Bühne in gewohnter Manier. Er heizte das Publikum ein, nutze dazu jeden Winkel der Bühne und war nicht nur auf den Brettern aktiv, sondern kletterte selbst die Gerüste bis unter´s Dach nach oben und performte von dort. Johanna, die Meisterin der Violine lächelte so lieb und entzückend, dass meine Linse sie öfters als normal erfasste. Ja, es hat Spaß gemacht und vielen Dank dafür.
Trotz des wunderschönen Wetters, begeben wir uns mal in die Halle, denn hier steht jetzt "COMBICHRIST" auf dem Programm. Auch hier mein erstes Mal "COMBICHRIST" live zu erleben. Alter, hier wird Aggrotech riesig groß geschrieben. Frontmann "ANDY LAPLEGUA" ist scheinbar in einer anderen Welt, sobald er sein Mikrofon in der Hand hält. Würde mir jemand sagen, dass es Bands gibt, bei denen der Sänger schon mal das Schlagzeug abbaut und auf der Bühne verteilt, würde ich das nicht glauben. Gut, eine Erfahrung reicher, "ANDY LAPLEGUA" tut es. "GOLDEN BOY SYLVAIN" schien mir auch eher mitten drin, statt nur dabei. Also wer es mal etwas härter mag und eine reichhaltige Show mit geiler Mucke mitbekommen will, der sollte "COMBICHRIST" nicht meiden.
Und, was fehlt noch? Na klar, der HEADLINER des Sonntagabends:
"PROJECT PITCHFORK" füllte die Halle zunehmend. Da ich "PROJECT PITCHFORK" nun schon einige Male gesehen habe, wunderte ich mich doch, als "PETER SPILLES" anfing, jedes Lied dieses Gigs nicht im Original zu beenden, sondern mit einer Art Eigenkreation abschloss. Sehr interessant. Es war wieder mal einfach nur Hammer und es gefällt mir immer wieder und immer wieder. Bei "TIMEKILLER" und "K.N.K.A." war ich der Überzeugung, dass die Halle das nicht länger mitmacht. Das hatten wir schon mal, dass der Putz von der Decke fiel. Aber packen es wir in die Kategorie "knappes Ding", denn die Halle hielt, die Menge tobte, tanzte, schrie und wollte immer mehr. "PETER", "DIRK" und "JÜRGEN", danke für diese fast eineinhalb Stunden "PROJECT PITCHFORK" vom Feinsten. Als dann die Zugabe "SOULS" das Ende beschrieb, konnte ich vergnügt nach Hause gehen, denn das war das letzte Lied, was ich auf dem "AMPHI-FESTIVAL" hören sollte.
Es war leider schon wieder vorbei und nun muss ich auch schon zu meinem Schlussplädoyer kommen:
Allen Organisatoren, Helfern, Mitwirkenden, Fressbuden-Inhabern und allen, die das "AMPHI-FESTIVAL" besuchten, möchte ich ein großes Dankeschön aussprechen, denn es war wiedermal ein großartiges FESTIVAL, das mittlerweile seine eigene Dynamik bekommen hat. Es strahlt trotz der zunehmenden Besucher viel Ruhe und Gelassenheit aus. Es ist durch die vielen verschiedenen Locations sehr abwechsungsreich. Man bekommt auf dem Gelände nichts von dem Stress mit, der hinter den Kulissen passiert. Vielen, vielen Dank und wer das "AMPHI-FESTIVAL" noch nicht besucht hat, der sollte es sich kommendes Jahr mal gönnen. Aber, kleiner Tipp, die Karten nicht allzu spät besorgen, sonst...
Tschüß und bis nächstes Jahr, der Jan
Foto © 2012 Jan Brübach