JOE BONAMASSA - Mainz, Phönixhalle

 

 

Konzert vom 07.07.12

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Eine gute Nachricht erreichte mich im April dieses Jahres. JOE BONAMASSA hatte gerade erst erfolgreich seine Europa-Tournee im März beendet, da standen schon die Termine für eine Akustik-Tour im Juli fest. Deutschland war zumindest mit einem Konzert in Mainz berücksichtigt worden und so freute ich mich auf ein schnelles Wiedersehen mit dem Ausnahme-Künstler.

Die Stimmung vor der Phönixhalle ist an diesem Tag eindeutig. In den teilweise bekannten Gesichtern liest sich die Mischung aus spürbarer Vorfreude, Neugierde und Ungeduld. Schließlich ist dieses Konzert Teil einer exklusiven Europa-Tournee. Bis zum Einlass tummeln sich die meisten am Eingangsbereich und vereinzelt ein paar Autogrammjäger an den Hintereingängen, in der Hoffnung, Joe’s begehrte Unterschrift für die mitgebrachte Gitarre oder das CD-Cover zu ergattern. Später sieht man auch sie, leider erfolglos, in der Halle am Merchandising-Stand wieder, der mit zahlreichen bisher veröffentlichten Alben und dem speziellen Tour-T-Shirt bestückt, die Massen um sich schart. Die CD’s unterliegen mit 10 Euro bzw. die T-Shirt’s mit 20 Euro einem fairen Preis-Leistungsverhältnis, was das kauffreudige Publikum sichtbar bestätigt. Die eigentliche Konzerthalle ist, wie zumeist bei einem Konzert des „Guitar-Heroes“, bestuhlt und das Bühnenset weist ein Repertoire an ausgewählten Akustik-Gitarren auf, die, stehend aneinandergereiht, Joe’s späteren „Spielraum“ wirkungsvoll umrahmen. Ein Glas Rotwein auf einer Holzkiste vervollständigt das angenehme Ambiente. 

20:00 Uhr ist es schließlich soweit, das Licht erlischt und pünktlich, wie immer, tritt JOE BONAMASSA vor das sitzende Fan-Volk. „Palm Trees, Helicopters und Gasoline“ trifft als gut gewählter Opener an diesem Abend auf ein erwartungsvolles Publikum, welches innehält und interessiert den Gitarrenklängen lauscht. Joe’s virtuose Arbeit wird mit lautstarkem Beifall belohnt und während der nächsten Stücke „Jelly Roll“ und „Dust Bowl“ gesellen sich zum jeweiligen Instrumenten-Einsatz, unter dem verfolgendem Auge der Scheinwerfer, die begleitenden Künstler dazu. Zum Bühnenbild gehören von nun an auch, im unterschiedlichen Zusammenspiel, Gerry O’Connor (Mandoline, Geige, Irish Banjo), Arlan Schierbaum (Akkordeon, Harmonium, Celesta), Mats Wester (Nyckelharpa) und  Leonard Castro (Percussion) dazu. Die aus verschiedenen Ländern stammenden Musiker unterstreichen mit ihren, teilweise sehr außergewöhnlichen, Instrumenten Joe’s vielseitiges und packendes Gitarrenspiel perfekt und schaffen immer wieder neue Klang-Harmonien. Was songtechnisch folgt, sind alte Bekannte wie „Slow Train“ und „Tha Ballad Of John Henry“ sowie Stücke vom neuen Album „Dislocated Boy“ und „Driving Towards The Daylight“. Dazwischen keine großen Pausen. Ein paar nette Worte, ein Schluck Wein, und der Blues-Rock-Meister blättert sich unbeirrt weiter durch seine Diskographie.

Die abwechslungsreiche Setlist, mit weiteren Highlights wie „High Water Everywhere“ und „Black Lung Heartache“, findet zusehends in der kopfnickenden und beinwippenden Zuhörerschaft Bestätigung. Schwer für so manchen Fan hier sitzen zu bleiben. Zu groß ist der Drang, diesen einzigartigen Sound und die Seele der Lieder, bewegt und in aufrechter Haltung zu genießen. Doch nach dem vorerst letzten Stück „Woke Up Dreaming“ ist keiner mehr zu halten. Innerhalb von nur einigen Augenblicken ist es vor der Bühne gut gefüllt und unter tosendem Beifall findet sich Joe für die Zugabe ein. Gemeinsam zelebriert man „Sloe Gin“ und „Seagull“, die schließlich das musikalische Finale dieses Abends bilden. Ausführlich stellt Mr. Bonamassa noch zu guter Letzt seine Gast-Musiker vor und lässt es sich nicht nehmen, mit ihnen gemeinsam den Applaus der begeisterten Menge zu genießen.

Fazit: Bonamassa rocks – auch akustisch. Blues-Rock mit Herz und Seele!

Setlist:

JOE BONAMASSA
01.    Palm Trees, Helicopters & Gasoline
02.    Jelly Roll
03.    Dust Bowl
04.    Around The Bend
05.    Slow Train
06.    Athens To Athens
07.    From The Valley/BOJH
08.    Dislocated Boy
09.    Driving Towards The Daylight
10.    High Water Everywhere
11.    Jockey Full Of Bourbon
12.    Richmond
13.    Stones In My Passway
14.    Ballpeen Hammer
15.    Black Lung Heartache
16.    Mountain Time
17.    Woke Up Dreaming

18.    Sloe Gin
19.    Seagull

Fotos © 2012 Cindy Bansemer