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ASP & ASPs VON ZAUBERERBRÜDERN - Hanau, Amphitheater

 

Konzert vom 01.09.12
Support: DYONISIS, PERSEPHONE

Homepages:
http://www.dyonisis.info
http://www.persephone-home.de
http://www.aspswelten.de

Mann, das Amphitheater in Hanau ist echt eine wundervolle Location. Ich bin wirklich froh, dass wir so etwas in unserem schönen Rhein-Main Gebiet besitzen. Es macht immer wieder Spaß, dort Live Musik zu genießen. Und so war es auch am ersten Tag des Septembers in diesem Jahr.

Alexander Spreng alias Asp hatte dazu eingeladen, seinen beiden Projekten ASP und ASPs VON ZAUBERERBRÜDERN zu lauschen. Und zwar beide am selben Tag, was es bis dato noch nicht gegeben hatte. Somit war dieser Tag ein ganz besonderer, nicht nur für die Fans, sondern für die Bands gleichermaßen.

Als ich gegen 17:00 Uhr auf dem Gelände ankam und nachdem mich die lieben Mitarbeiter vom „Kassenhäuschen“ und von der Security freundlich in Empfang genommen haben, konnte ich auf ein Meer von schwarz bekleideten Menschen blicken. Jawoll, hier war ich richtig! Am Merchandise Stand hatte sich schon eine enorme Schlange gebildet und auch die Verpflegungsstände waren ordentlich besucht. Ich denke, ich war mal wieder einer der letzten, der am Veranstaltungsort eintraf. Daher war es auch mal wieder nicht weiter verwunderlich, dass die erste Band schon spielte. Dabei handelte es sich um DYONISIS, eine vierköpfige Truppe aus Großbritannien, welche die Insel eigens für diese Veranstaltung verlassen hatte. Ob sich das gelohnt hat, wage ich zu bezweifeln, denn ihre Musik hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen. Female fronted Metal oder Rock habe ich jedenfalls schon zig Male besser gehört und einen Schlagzeuger hatten sie auch nicht. Daher war ich froh, als sie die Bühne verließen und ASPs VON ZAUBERERBRÜDERN Platz machten.

Was Asp und seine sechs MitstreiterInnen auf dieser Akustikschiene so abliefern ist absolut hohe Kunst. Die Verschmelzung von Instrumenten wie Cello, Bass, Geige, Gitarre, Percussion, Flöte und Dudelsack mit der Bildung einer düsteren Atmosphäre ist einfach genial. Auch wenn dieses Konzept besser in kleinen Hallen oder Kirchen als auf einer Open Air Bühne funktioniert, kamen Songs wie „Denn Ich Bin Dein Meister“ sehr gut rüber. Und auch die sympathische Darbietung von Asp selber macht ein solches Konzert zu einem Highlight. Seine Ansagen lassen einen oft schmunzeln, so wie das Spielchen mit dem dreieckigen Hut. Hut auf – böse; Hut ab – gut! Aber es kommt ja nicht nur auf die Band an, sondern auch auf das Publikum, und das war in Hanau mal wieder einsame Spitze. Es wurde mitgesungen, mitgelacht und wie wild gejubelt. Ja, das hat Spaß gemacht!

Nach ASPs VON ZAUBERERBRÜDERN folgte dann aber leider eine Spaßbremse namens PERSEPHONE. Das war echt zäh. Diese Band besteht aus einem kleinem Kammermusikorchester (Cello, Kontrabass, Piano, Percussion) und einer klassischen Sängerin, welche „hauptberuflich“ bei L’AME IMMORTELLE beschäftigt ist. Das klingt ja eigentlich gar nicht schlecht, dennoch gibt mir deren Musik rein gar nichts. Bei manchen Momenten des Auftritts dachte ich sogar, dass gleich ein Löwe, ein Blechmann und eine Vogelscheuche sich hinzugesellen und alle nach dem Zauberer von Oz suchen. Sorry, aber ich war froh, dass das endlich ein Ende fand.

Schließlich kam es dann zum Highlight des Tages, denn es wurde ja schon im Vorfeld angekündigt, dass beide Formationen, sprich ASP und ASPs VON ZAUBERERBRÜDERN, zusammenschmelzen würden. Und so war ich verdammt gespannt auf das, was da folgte. In erstklassiger und gewohnter Manier zockten ASP ihre Hits wie etwa „How Far Would You Go“ oder „Ich Bin Ein Wahrer Satan“. Alles wunderbar eingespielt und auch Geschichten wie bei „Rücken An Rücken“, wobei ASP und Publikum sich den Rücken zukehrten, funktionierten einwandfrei. Nach etwa einer Stunde ASP kam es dann zur „Verschmelzung“ und Teile ASPs VON ZAUBERERBRÜDERN wurde mit auf die Bühne geholt, um dann endlich auch Lieder wie „Zaubererbruder“ zu spielen. Ich hatte schon Angst, ohne diesen Song nach Hause gehen zu müssen, da er bei dem Akustikset überhaupt nicht berücksichtigt wurde. Ein geiler Titel, der meiner Meinung nach immer besser mit Tossis Gesang klingt als mit dem von SUBWAY TO SALLYs Eric Fish. Insgesamt gesehen war dies ein grandioser Auftritt, der nach einer Wiederholung schreit. Auch die Schlußrufe nach „Ich Will Brennen“ wurden erhört, schließlich darf kein ASP Konzert ohne diesen Track zu Ende gehen, oder? Und auch wenn ASP zum Ende hin in totale Zeitnot geraten sind (ich glaube, Konzerte dürfen im Amphitheater immer nur bis 22:30 Uhr andauern), wurde „Ich Will Brennen“ in gewohnter Klasse gespielt.

Wie gesagt, dieser Konzerttag war spitze. Das Publikum war in bester Laune, bestand wie ASP immer wieder betonte aus lauter schönen Menschen, das Wetter hat wunderbar mitgespielt und ASP haben mal wieder aufgezeigt, warum sie zur Speerspitze der schwarzen Szene gehören.

Vielen Dank für den schönen Tag!