ODIUM – Schlüchtern, Underworld

Konzert vom 31.08.12
Support: Bizzarred, Elvenpath

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Eigentlich gibt es für eine Band nichts schöneres als nach monatelanger Arbeit in Sachen Songwriting und Studioarbeit den wohlverdienten Lohn in Form einer neuen CD der Öffentlichkeit zu präsentieren. Eigentlich…. der heutige Abend gestaltete sich dann irgendwie doch ein wenig anders.

Die ODIUM Releaseparty zum 7. Studioalbum „Beautiful Violence“ fand im mir bis dato nicht bekannten Schlüchterner „Underworld“ statt. Der nette Laden an sich, sogar rauchen ist erlaubt und die Getränkpreise sind recht günstig, liegt im Stadtkern der osthessischen Kleinstadt und ist gut für 150 Besucher ausgelegt. Parkplätze sind dort ausreichend vorhanden, jedoch waren diese durch eine Veranstaltung Namens „Nightshopping in Schlüchtern“, die einem Straßenfest glich und auf der nahegelegenen Hauptstraße stattfand, weitestgehend ausgereizt. Ein Schelm, wer jetzt schon böses ahnt, oder doch nicht?
Vor der eigentlichen Öffnungszeit eingetroffen, traf ich auf völlig entspannte Musiker aller Bands. Einzig und allein die Frage der BIZZARRED Jungs, ob ich auch mischen könnte, ließ mich die Anlage der Location mal etwas näher inspizieren. Nun ja, etwas oldschool, aber augenscheinlich für die Clubdimension ausreichend, war meine erste Vermutung, die sich dann aber schon nach den ersten Takten der um 21.20 Uhr beginnenden, 40-minütigen Show sehr schnell relativierte. Der Sound war durchgängig alles andere als zufriedenstellend, da durch ständiges Brummen, Rückkopplungen und fast schon ohrenschädigende Lautstärke, kein Hörgenuss aufkam. Die Jungs transportieren regelmäßig den Spaß, den sie auf der Bühne haben, ins Publikum. Die musikalische Ausrichtung in Richtung Death-/Thrash Metal mit zweistimmigen Gesang passte zum Billing ebenfalls. Heute konnte man leider das Potential der Band bei den eigenen Stücken nur erahnen und erkannte nur die beiden Cover Nummern von Amon Amarth (Twilight Of The Thundergod) und Sepultura (Roots Bloody Roots). Schade, denn das Frankfurter Quartett, hätte ich mir gerne unter normalen Bedingungen wieder mal zu Gemüte geführt, da ich sie in den letzten Jahren durch Terminüberschneidungen oder einfach zu spätes Erscheinen schwer vernachlässigt habe.

Wer jetzt an eine kurze Umbaupause dachte, wurde eines besseren belehrt, denn es offenbarten sich schon (unüberwindbare?) Soundprobleme im Linecheck, was die Stimmung innerhalb von ODIUM, welche den Sound des Openers schon missmutig beäugt hatten, nicht gerade anhob. Weg war die gute Stimmung noch zu Beginn des Abends, als Gitarrist Rochus an der Kasse auf der Kinderfestzeltgarnitur mehrfach zusammenbrach und so für einen Running Gag sorgte. Mit „No Limits” und“Beautiful Violence“ startete der 5er den Abend, um sein neues Album zu präsentieren. Bei übelsten Soundverhältnissen wurden die auch nur 50 anwesenden Gäste (wo war denn eigentlich die ganze andere ODIUM Fanschar an diesem Abend?) mit viel zu lautem Drum- und Basssound vollends verprellt. Gitarren und Gesang = fast Fehlanzeige. Dafür kam der Hörer in den „Genuss“ von ständigem Brummen und Rückkopplungen aus den Boxen. Gegen Mitte des Sets, oh Wunder, der Sound wurde bei „Diet“ besser, was aber nicht gleichbedeutend für den Rest des Auftrittes war. „A New Beginning“ und „Swallow“ erkannte man wieder nur als Kenner der Band. Ich war fast geneigt zu hoffen, dass Fronter Ralfs Ausflug ins Publikum bei „Paperhouse“ am Mischpult endete und er alle Kabel ziehen würde, um dem Treiben ein Ende zu setzen. Dies tat er aber aus Anstand nicht und so zockten ODIUM mit „Abyss“ und „Losing Control“ noch zwei neue Songs, ehe man sich mit„Beast By Society“ mit viel Beifall verabschiedete. Und mit Verabschieden meine ich: Mega gefrustet, schnelles Zusammenpacken und fast komplett fluchtartig die Location verlassend. Wer ODIUM näher kennt weiß, dass man diese Band „zum Anfassen“ so schnell aus keinem Laden der Welt bringt. Wer auch immer das heute hier verbockt hat, kann „stolz“ sein, sich in der Geschichte von ODIUM einen (negativen) Platz gesichert zu haben.

Der anschließende Auftritt von ELVENPATH entpuppte sich dann als heimliche Headlinershow. Der Sound war deutlich besser als noch bei den beiden Bands davor, wobei hier das Wort suboptimal aber auch noch maßlos übertreiben ist. Viele ODIUM Fans waren nach dem Auftritt der Band ebenfalls verschwunden, was sie, hätten sie die Show der ELVENPATH’s noch erlebt, sicherlich bereut hätten. Ebenfalls schon lange nicht mehr live erlebt, überraschten mich die Frankfurter Heavy Metaller mehr als positiv. Die früheren, ständigen Line Up Wechsel hatten dem Vorankommen um Metal Tyrant Til Oberboßel und Basser Chris schwer zugesetzt, aber die aktuelle Besetzung funktioniert bestens im Zusammenspiel. Auch Sänger Dragutin hat offensichtlich viel an sich gearbeitet und präsentierte sein vorgetragenes Liedgut nicht mehr mit der früher noch übertriebenen Theatralik. Songdienlich rückte er mit seinen Parts in den Vordergrund und zog sich ebenso schnell zurück, wenn die beiden Gitarristen ihre Spielstärken an ihren Arbeitsgeräten zu Schau stellten. Es war schon ein Augenschmaus, den beiden Akteuren zuzuschauen, wie sie sich von Song zu Song mehr in eine Art Rausch spielten, was das Publikum dankend annahm und die Ausritte der beiden ins Publikum gebührend abfeierte. Verdientermaßen nahm der gute Till den zugeworfenen Ball der Zugaberufe am Ende der Show auf und die Jungs legten noch einen Song nach, obwohl die Setlist schon runtergezockt war. Ein optisch großes Kino war das. Das schaue ich mir unter besseren Verhältnissen auch gerne noch mal an – versprochen!

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