EDGUY - Langen, Stadthalle


Image

Support: Dragonforce, Sabaton
Konzert vom 21.02.06

Homepages:
www.edguy.nu
www.dragonforce.com
www.sabaton.net

Da haben sich EDGUY ja zwei total unterschiedliche Supportbands ins Boot geholt, um Europa zu bereisen. Während man SABATON aus Schweden in die Richtung Truemetal einordnen kann, so findet man DRAGONFORCE aus England eher in der melodischen Speedmetal Ecke. Um 20 Uhr eröffneten SABATON den metallischen Abend. Mit dem Song „Panzer Batallion“ legten sie ganz amtlich los. Ups, das hört sich bedeutend besser an, als auf CD. Mit reichlich Power sorgten die Schweden für eine erstaunlich gute Stimmung beim Volke. Auch der Sound war für einen Opening Act sehr angenehm. Überraschung geglückt! Wir bekamen mit „Nuclear Attack“ sogar einen bisher unveröffentlichten Song vom kommenden Album zu hören. Nach insgesamt 6 Songs war der erfreuliche Gig dann vorüber und die Bühne wurde für DRAGONFORCE hergerichtet.

DRAGONFORCE polarisieren! Und das ist nicht nur meine Meinung. Die extrem schnellen Songs sorgten sogar manchmal dafür, dass der Drummer sich selbst überholte J Auch die teils waghalsig hohen Vocals taten dem Gesamtbild nicht unbedingt gut, da der Sänger ab etwa der Mitte des Sets arge Probleme hatte, diese angesprochenen Töne zu erreichen und wenn, dann auch zu halten. Nun ja, in England sind DRAGONFORCE ne große Nummer. So groß, dass EDGUY auf der Insel als Supportact fungierte.

So verschieden sind die Geschmäcker ;-)  So machten wir uns nach wenigen Minuten auf, die trockenen Kehlen von innen zu befeuchten und trafen eine Menge Gleichgesinnter, die ebenfalls einfach nur genervt waren und Trost in einem kühlen Schluck Gerstenkaltschale suchten. Von weit hinten beobachteten wir dann, wie sich im Innenraum doch viele für den Auftritt von DRAGONFORCE begeistern konnten. So verschieden sind halt auch in Deutschland die Geschmäcker *g*. Nach 45 Minuten war die Show von DRAGONFORCE vorbei und die Stagehands rückten ein letztes Mal an, um die Bühne nun in voller Pracht aufzupolieren.

Der Headliner nahte….

Das war mein mittlerweile 15. EDGUY Konzert und es war eines der, wenn nicht sogar das Beste überhaupt! Man kann allerdings sagen, dass die beiden Geburtstagsshows zum acht- und zehnjährigen Bandjubiläum ein besonderes Flair hatten, aber das heute dargebotene war wohl das professionellste Konzert. Die große Bühne war mit neuem und altbekanntem Equipment und Gimmicks bestückt. Beim Design der Soundanlage hat auch mal ein kluger Kopf mitgedacht: Die Speakers waren von der Decke abgehängt, was zur Folge hatte, dass man die gesamte Hallenbreite als Zuschauer nutzen konnte, ohne im Sichtfeld zur Bühne Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Dem Bundesland angemessen erklang auf einmal die hessische Nationalhymne „Erbarme, zu spät, die Hesse komme“ von den Rodgau Monotones und sorgte dabei schon für gute Laune. Als nach diesem Song dann das Licht ausging und die ersten Töne des Openers „Catch Of The Century“ erklangen, war es um die Menge geschehen. Als hätte jemand Geld vom Himmel regnen lassen, schrieen und tobten die Fans, dass es einem schon fast Angst und Bange wurde. Die Hessenjungs waren zurück! Sänger Tobias Sammet hatte entweder eine Wette verloren oder wurde nachts von EDWARD MIT DEN SCHERENHÄNDEN heimgesucht. Er hatte unerwartet kurze Haare :-) Die Band schien eine Art Headbangingdopingmittel zu sich genommen haben. Alle, außer natürlich Drummer Felix, stürmten die Bühne, als ging es um olympisches Gold. Dabei bangten sie sich die Halsmuskeln wund. Leute, das war ein amtliches Stageacting. Sollten sich so manche Bands mal als Vorbild nehmen. Fast übergangslos ging es dann zum Song „Sacrifice“, ebenfalls vom aktuellen Album „Rocket Ride“, über. Es tobte der Bär, es flog die Kuh!!!! EDGUY sind angekommen. Und zwar gaaanz weit oben in der Liga der besten Melodic Powermetal Bands. Wer hätte das so jemals gedacht? Gehofft haben das natürlich viele, aber das es wirklich so kommen würde, ist schon klasse und ein Verdienst der harten Arbeit von ganz normalen sympathischen hessischen Jungs, die einfach nur Musik machen wollen. Auch hat es sich Sänger Tobi glücklicherweise zu Herzen genommen und seine Quasseleinlagen und Mitsingspielchen auf ein erträgliches Maß herunter zu fahren. Bloß ohne Fußball kommt er wohl nicht aus und erwähnte neben Bayern München ständig einen in der Stadt Frankfurt ansässigen Fußballverein, obwohl LANGEN doch im Kreis OFFENBACH liegt….

In den Song „Babylon“ wurde eine kleine Hommage an IRON MAIDEN eingebaut und wir bekamen ein paar Takte von „The Trooper“ serviert, was die Stimmung sogar nochmals erhöhte. Angeblich haben EDGUY diesen Song in sieben Minuten im Tourbus geschrieben  ;-) Danach kam dann der zum Glück einzige größere Mitsingteil bevor es dann mehr in die Richtung Spaßmetal ging. „Lavatory Love Machine“ und „Trinidad“ waren an der Reihe. Nicht unbedingt meine Blutgruppe aber echte Stimmungsknüller! Der etwas ältere Song „How Many Miles“ wurde leicht umarrangiert und aufpoliert bevor dann die Show von Drummer Felix kam. Ein fettes Drumsolo mit der bekannten Star Wars-Melodie und Darth Vader Helm stand auf der Setlist. Präzise und sehr druckvoll präsentierte er seinen Part und heimste starken Applaus ein. Der letzte Song vor den Zugaben war dann das mächtige „Mysteria“. So spät im Set noch mal so einen Knaller aufzufahren hat schon was!

------Kurze Pause-------

Das Keyboardintro von „Vain Glory Opera“ mobilisierte nochmals die letzten Kräfte der Fans die dann noch „Avantasia“ und zum Abschluss „King of Fools“ um die Ohren geballert bekamen. Nach einer Showtime von 105 Minuten war dann dieser geile Gig leider vorbei. Wenn alles klappt, werde ich auch aus Wartenberg bei Fulda berichten. Denn dort spielen die Jungs am 4. März…

Setlist SABATON:
Panzer Batallion
Wolfpack
Into The Fire
Nuclear Attack
Primo Victoria
Metal Machine

Setlist DRAGONFORCE:
liegt nicht vor

Setlist EDGUY:
Intro - Erbarme, zu spät, die Hesse komme
Catch Of The Century
Sacrifice
Babylon Pt.1
The Trooper (Iron Maiden-Cover)
Babylon Pt.2
Tobi´s playing stupid Games  *g*
Lavatory Love Machine
Trinidad
Tears Of A Mandrake
How Many Miles
Drum Solo
Superheroes
Save Me
Mysteria
Vain Glory Opera
Avantasia
King of Fools

Foto © 2006 by: Sylvia Hoidn