DELAIN - Köln , Luxor

Konzert vom 08.05.12
Support: Trillium, Halcyon Way


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Vom schicken Gloria ins düster, vermuffte Luxor umgezogen „worden“. Begeistern Delain auch mit dem dritten kommenden Longplayer „We Are The Others“ und hörbarer Kontinuität immer noch so wenig die Massen? Ist Qualität eben doch nicht alles? Dabei stehen die Holländer um ex Within Temptation Keyboarder Martijn Westerholt doch qualitativ diversen Szenegrößen wie Within Temptaion, Epica, Evanescence oder We are The Fallen in nichts nach. Eingängig, kraftvoll, wohlklingend sind nur einige der Attribute, die man auf die sympathischen Niederländer anwenden kann. Versteh also einer das Musikpublikum. Vielleicht liegt es aber auch gerade an der sehr ungünstigen Tatsache, dass das brandneue, immer wieder aufgeschobene Album, erst nach den anstehenden Deutschland Terminen veröffentlicht wird. Also rein ins schwül warme Kölner Studentenviertel, in dem Parkplätze Mangelware sind, und rein in den Club in dem schon viele namhafte Größen spielten. Der Einlass verzögert sich einige Minuten und während sich der Großteil der Anwesenden noch ein lauschiges Plätzchen sucht springen bereits die vier Jungs von Halcyon Way auf die Bühne. Der Zeitplan ist straff und so müht man sich, den erst wenigen und recht lustlosen Zuschauern um Punkt 19.30 eine gute Show zu bieten. Trotz guter, publikumsnaher Performance kommt wenig echte Stimmung auf. Zu wenig passt der sehr technische Power Metal in das heutige Abendprogramm. Die musikalische Chimäre Halcyon Way macht zudem einen leichten Einstieg in den Bandsound schwer. Vertrackt, verspielte Jeff Waters Riff, ein wenig Death, ein wenig Evergrey und Sanctuary, der Sound möchte anfangs noch schlecht greifen und Sänger Steve, der sich  mit seiner doch äußerst beanspruchten Stimme  müht, kann auch die wenigsten auf die Seite der Band ziehen. So bleibt ein 30 minütiger Gig, in dem sich die vier Jungs aus Atlanta redlich den Arsch abspielen, aber außer höflichen Abschiedsapplaus wenig zu verbuchen hatten.

Setlist Halcyon Way:
Age Of Betrayal
Death Of A Dream
Inversion
Desscreation Day
Rise To Revise
On Black Wings

Komplett anders sieht die Sache schon bei Trillium aus. Das Luxor hat sich passabel gefüllt (geschätzte 250 -300 Nasen haben den Weg vor die Bühnenbretter gefunden.)Gefällt mir die aktuelle Trillium Scheibe eigentlich nicht wirklich, weil zu langweilig und sperrig, ist die Band um Amanda Sommerville live schon ein ganz anderes Kaliber. Mit vielen Musikgrößen gearbeitet blickt die adrette Blondine  auf viele Namen und Songs zurück. (Kamelot, Kiske, Avantasia um hier nur einige zu nennen) Außerdem kommt ihr Job als Vocal Coach ihr live mehr als nur zugute. Wow Respekt. Wirklich tolle, variable Stimme und eine sehr energetische Frontfrau, die sofort in ihren Bann zieht. So wird der 45 minütige Gig hier zu einem kleinen Siegeszug für die bunt zusammengewürfelte Band. Auch merkt man, dass die Musiker mit jedem Song und dem folgenden, prasselnden Applaus immer mehr auftauen und sicherer werden. Fakt, Trillium kommen heute Abend verdammt gut an und das liegt weniger an griffigen Songs, sondern an einer wirklich magischen Frontfrau mit irrer Ausstrahlung.

Setlist Trillium:
Machine Gun
Mistaken
Purge
Set Afire
Utter Descension
Slow It Down
Bow To The Ego
Path Of Least Resistance
Coward


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Pünktlich um 21.30 entern dann die Holländer die nur minimal vergrößerte Bühne und werden frenetisch empfangen. Erwartungsgemäß, aber auch mutig, besteht der größte Teil des Sets aus Nummern des kommenden Albums „We Are The Others“. Ein Schritt, der sich aber scheinbar lohnt. Verdammt gut kommen die neuen Stücke auf Grund ihrer simplen Eingängigkeit bei den Fans an. Ist der Sound gerade im vorderen Bereich doch sehr brummig und merklich um die neue Songauskopplung „ Get The Devil Out Of Me“  aufgebaut, mit der hörbar auch der Soundcheck bestritten wurde, bekommt man im hinteren Teil des Luxor einen für die Location recht ansprechenden, druckvollen Klang geboten. Auch Charlotte Wessels, die nun endgültig das schüchterne kleine Mädchen abgelegt hat, wird ihrer Rolle als Vamp und Frontfrau nun ebenfalls zur Gänze gerecht. So führt ihre glockenhelle Stimme, die vor allem in den saften Nummern auftrumpft, durch ein sehr variables Set aus frischen neuen Stücken, von denen sich einige recht schnell und einfach in die Ohren krallen, andere aber wiederum ein wenig banal und unspektakulär wirken. Trotz allem und deutlich unterstützt durch die Spielfreude der Niederländer wird der Jubel gerade gegen Ende des Sets immer lauter und anhaltender. Die ergriffenen, glücklichen Blicke, die die Band sich immer wieder zuwirft, wenn ein frisches Stück besonders gut bei der Masse ankam, sprechen mehr als nur Bände. Alles richtig gemacht ! Fakt ist: einige der „Neuen“ haben durchaus das Potential zu Bandklassikern zu werden. So verfliegen rasend  schnell knappe 90 Minuten und man leitet mit den beiden Klassikern „Control The Storm“ und dem frenetisch gefeierten „The Gathering“ den endgültigen Siegeszug von Delain ein. Gerade „The Gathering“ bringt den kleinen Club zum kochen und das entrückte Lächeln der sympathischen Band sagt mehr als 1000 Worte. Das geseufzte "Danke" darf man dann wohl auch berechtigt in beide Richtungen senden. Fein gemacht. Toller Abend und weiterhin die Frage, warum bekommen die Holländer nicht auch größere Hallen voll ?


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Setlist Delain:
Mother Machine
Stay Forever
We Are The Others
Go Away
Sever
Virtue And Vice
Generation Me
Invidia
April Rain
See Me In Shadow
Are You Done With Me
Get The Devil Out Of Me
Shattered
Babylon
Sleepwalkers Dream
Electricity
Not Enough
---------------
Control The Storm
The Gathering

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Fotos © 2012 Martin Bothmann


Weitere Fotos vom Konzert gibt es >hier<

 

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