AXXIS & PRETTY MAIDS - Aschaffenburg, Colos-Saal



Konzert vom 13.09.2012
Bands: Axxis, Pretty Maids, Burnin' Alive
Homepage: www.axxis.de


Doppel-Headliner-Show, und das mit zwei Urgesteinen aus den 80er Jahren, deren legendäre Namen auf der Zunge fast jedes Melodic-Rock-Fans zergehen: PRETTY MAIDS und AXXIS trafen am heutigen Abend zu einem einzigen gemeinsamen Stelldichein im Aschaffenburger Colos-Saal aufeinander.

Doch zunächst gehörte die Bühne fünf jungen Burschen aus Heilbronn, die diese in bester Rock’n’Roll-Manier erstürmten. Der wegweisende Auftaktsong erinnerte an Skid Row, und für die nächsten 40 Minuten war eindeutig Partystimmung angesagt. Sänger Michi, dessen Stimme anfangs für meinen Geschmack etwas zu stark mit Hall-Effekten unterlegt war, jonglierte mit seinem bändergeschmückten Mikroständer und machte zusammen mit seinen agilen Bandkollegen ordentlich Dampf. Waren die Einflüsse der Rock-„Väter“ à la Mötley Crüe und Guns’n’Roses unverkennbar auszumachen, wie z.B. bei dem sleazigen „Lick The Sugar“, gab es auch eine Hommage an die Rock-„Großväter“, indem man sich an den UFO-Evergreen „Doctor Doctor“ heranwagte. Unübersehbar von Anfang bis Ende des Sets war der Spaß der Fünf an ihrem Tun, und den hatte jedenfalls auch das Publikum, das sich bereitwillig zu Mitsingspielchen animieren ließ und eifrig Applaus spendete, nachdem man sich mit „The Tattoo of The Devil“ verabschiedete. Mein Fazit, kurz und bündig, zu diesem erfrischenden Auftritt der durch die Bank weg gerade mal 20 Lenze zählenden Jungs: Super, Boys, macht weiter so, das war „Posen ohne Haarspray“!

Mit so prächtig vorgeheizter Stimmung konnte das Steigen des Pegels eine Viertelstunde später durch AXXIS und ihren Opener „Angel Of Death“ nur seine Fortführung finden. Sechs Jahre waren vergangen, seitdem die sympathischen Herren hier zuletzt gastierten, und nun hatte man dankenswerter Weise diese Location für den Tour-Start gewählt. Sowohl auf wie vor der Bühne herrschte von Anfang an gute Laune, und bereits nach dem zweiten Song eröffnete Sänger Bernhard Weiss seine lustigen Plaudereien mit dem Publikum, bevor es mit dem aus über zwei Jahrzehnten stammenden Song-Repertoire und einer authentischen Bühnenshow weiterging. Energiegeladen und dynamisch wurde hier ein Klassiker nach dem anderen präsentiert, und das Publikum sang mit, wo es nur was zum Mitsingen gab. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch den guten Sound, der sich besonders bei dem sauberen, glasklaren Gitarrenfinale des Songs „Stay don’t leave me“, einem einfühlsamen Solo von Marco Wriedt, deutlich bemerkbar machte. Außerdem wurde Sabine aus der Weltstadt Heppenheim zu ihrem Bühnendebüt verholfen, da Bernie sie auf dieselbige zur rhythmischen Unterstützung der Band für ein Lied geholt hatte. Und so war bei diesem gelungenen Mix aus Musik und Entertainment die Zeit viel zu schnell vergangen, als mit „Kingdom Of The Night“ noch mal tüchtig Gas gegeben wurde, um dann schon die Zugabe einzuläuten, die schließlich mit dem nicht fehlen dürfenden Hit „Living In A World“ ein 75-minütiges, unterhaltsames Set beendete.

War die vorherige Umbauphase, wie bereits erwähnt, zügig absolviert worden, zog sich nun die ganze Prozedur (etwas stimmungstötend) leider fast dreimal so lange hin. Dann endlich war alles bereit, damit die dänischen Kult-Rocker PRETTY MAIDS in Erscheinung treten konnten. Mit „Pandemonium“ und „I.N.V.U.“ wurde sofort in die Offensive gegangen, und die Stimmung im Saal war schnell wieder auf Hochtouren, auch wenn am Sound im Vergleich zum bisherigen Abend gehörige Abstriche zu machen waren: Das Schlagzeug war einfach zu laut und der Bass, bedient durch einen Neuzugang in sehr schrillem Outfit, dröhnte. Warum zum Teufel mussten denn die Verstärker auf der Bühne so aufgedreht werden?! Dies ging natürlich zu Lasten der Gitarrenklänge, die somit ziemlich untergingen. Doch die meisten Fans schienen darüber hinwegzuhören und feierten ihre „alten“ Helden, klatschten mit und fungierten streckenweise als perfekter Chor, wie bei „Please don’t leave me“. Die Alltime-Klassiker „Yellow Rain“, „Back To Back“ und „Rodeo“ wurden im Rund abgefeiert, und vor allem „Little Drops Of Heaven“ entpuppte sich als Publikums-Fave. Doch irgendwie hatte alles bei mir beim letzten Auftritt der hübschen Mädels vor zwei Jahren mehr gezündet. Mit „Future World“ ging es schließlich erwartungsgemäß in den Zugabenteil über. In den abschließenden Kultsong „Red, Hot & Heavy“ war ein Medley aus Hardrock-Klassikern eingewoben und Ronnie Atkins zeigte sein trommlerisches Können. So endete nach 90 Minuten ein gutes, ja routiniertes, aber nicht weiter spektakuläres Konzert.

Fotos by Britta Stippich

 

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.