MANOWAR - Frankfurt, Jahrhunderthalle

 manowar ffm 17

Konzert vom 20.10.2012, Frankfurt Jahrhunderthalle

Homepage:
www.manowar.com

Am Samstag, den 20.10. gastierten MANOWAR in der Jahrhunderthalle, dem einzigen Deutschland Termin auf dem ersten Teil der „Lord Of Steel“-Tour und konnten einige Tausend Fans mit geiler Setlist, glasklarem lautem Sound und guter Bühnenperformance begeistern, auch wenn die Ticketpreise maßlos überzogen waren. Sicher, MANOWAR sind immer noch eine Größe im Metalbereich und da langt man schon mal etwas tiefer in die Tasche als bei einem normalen Club Konzert. Dennoch, wenn man einmal die Bühnenaufbauten oder auch den Stellenwert von IRON MAIDEN gegenüberstellt und dann bemerkt, dass diese mit ihrem Ticketpreis für 2013 knapp UNTER dem von MANOWAR liegen, dann stellt man schnell fest, dass hier etwas schief läuft, Gema hin, Steuern her. Zumal auch keine Vorband das Programm eröffnete.
Das aber durchaus so einige Fans bereit sind dies zu zahlen, zeigte die gut gefüllte und für solche Events wie gemachte Halle in Frankfurt. Es gab sogar durchaus welche, die schon am Tag zuvor den Gig in Holland besucht. Beim Blick auf die Kennzeichen vor der Halle zeigte sich ganz klar, dass die Gäste aus ganz Deutschland, ja sogar aus der Schweiz angereist kamen, um die selbstgekrönten Kings Of Metal zu sehen und zu hören. Genau einen Tag vorher wurde das neue Album „The Lord Of Steel“ regulär als CD veröffentlicht, endlich mit gutem Artwork und einer Reihe an Veränderungen (Verbesserungen) am Sound und an einigen Details bei den Songs. Man durfte also durchaus gespannt sein, ob es die Herren aus den USA im Jahre 2012 live noch auf dem Kasten hatten, ob Eric gut bei Stimme war, seine Schreie gezielt einsetzen konnte, ob Joey der Show Zeit für sein Gebabbel stehlen würde oder ob unnötige Soloeinlagen einfallen würden und wie eben die neuen Songs beim Publikum ankamen.
Der Einlass begann um 19:00 Uhr und zog sich zunächst etwas schleppend daher, gewann aber immer mehr an Geschwindigkeit, so dass eigentlich jeder pünktlich um 20:00 Uhr in der Halle angekommen sein dürfte, wobei sich der Beginn auch eine halbe Stunde verzögerte. Ein geräumiges Foyer sorgte für lockere Entspannung und Essgelegenheiten, falls gewünscht, genügend Toiletten und Getränkestände waren auch vorhanden und eine Garderobe gab es ebenso. Die Getränkepreise lagen natürlich im Frankfurter Rahmen am eigentlich überzogenen Limit, wofür aber natürlich die Band nichts konnte. Diese verkaufte ihre Tour Shirts für einen mittlerweile leider Standard gewordenen Preis von 30 Euro, Girlie sogar für 25. Geht billiger, hatte aber aufgrund des Ticket Preises schon schlimmerer Befürchtungen.
Um ca. 20:20 Uhr lief ein dezentes Intro mit leicht mystischen, ENYA nicht unähnlichen Anleihen, minutenlang und bereitete den Gast schon mal darauf vor, das bald etwas passieren würde. Mehr als zehn Minuten später ertönte dann das richtige Intro, das schon etwas bombastischer daher kam und wurde mit einer Ansage vom Band gespickt, die mit einer Männerstimme, dem ehrwürdigen Orson Wells etwas ähnlich, die Band ankündigte.
„Manowar“ der typische Eröffnungssong war auch dieses Mal das erste Stück und bei diesem lauten Sound begannen sogar die Nasenflügel zu vibrieren. Laut, aber glasklar. Drückend aber in allen Nuancen zu unterscheiden und keineswegs in einer einzigen Frequenz unangenehm. Egal an welcher Stelle in der halbrunden Halle man sich befand. Solch einen Super Sound, der laut, aber jederzeit angenehm war, habe ich nach meinem persönlich Empfinden noch nicht erlebt. Klasse!
Eine negative Tatsache soll hier aber ebenfalls Erwähnung finden: Uns überraschte es doch, dass wir einen Fotopass für den Fotograben erteilt bekommen hatten. Vor Ort wurde uns mitgeteilt, dass der Zugang zum Graben nur für den ersten Song gestattet sei – nicht wie auf Festivals üblich für die ersten drei. Doch schon mitten im Song „Manowar“ wurde unsere Fotografin dort hinaus beordert. Nicht gerade viel Zeit um anständige Fotos zu schießen. Als wir vom Publikumsbereich aus versuchten, noch weiter zu fotografieren, wurden wir von der Security darauf hingewiesen, dies zu unterlassen. Der erste Einwand, wir seien für die Presse tätig wurde mit dem Argument „nur beim ersten Song“ abgeschmettert. Der zweite Versuch, indem man auf unzählige Handys zeigte, die entweder Fotos oder Videoaufnahmen machten, wurde nur lapidar mit „ich kann denen ja nicht die Handys wegnehmen“ beantwortet. Dickes Kopfschütteln dafür, aber sei es drum. Die wenigen Fotos könnt ihr im Anhang ansehen.
Die Show ging weiter mit „Kill With Power“ und „Call To Arms“ und die Stimmung war von Anfang an (übrigens auch beim Einlass vor der Halle) stets auf Party Laune. Joey an sich stand zwar meist wie so oft äußerst konzentriert auf seiner Seite, ebenso wie Karl, der aber für sich noch mehr bangte und etwas agiler war. Im Mittelpunkt war aber eindeutig Eric, der ständig von einer Seite zur anderen rannte, man das Gefühl hatte er wollte wirklich jeden einzelnen im Publikum anschauen, seine Arme immer angespannt am Körper trug und äußerst gut bei Stimme war. Die Schreie saßen in jeglicher Höhe, kein einziger Patzer und eben eine ständige Bewegung auf der Bühne. Respekt vor dieser Klasse Leistung.
Auf versetzten Leinwänden auf der Bühne wurden entweder kleinere Videosequenzen eingespielt, Cover der verschiedenen Alben von dem jeweiligen Song der gerade gespielt wurde oder mit Farben und Funkensprühen hantiert, was zum gesamten, anfangs noch sehr in blau gehaltenen Bühnenbild passte.
Nach „Hail, Kill & Die“ kamen dann von Eric auch die ersten knappen Begrüßungsworte ans Publikum und Karl begann sein Gitarren Solo. Dieses war zwar sehr frickelig und auch sehr sehr schnell und wurde für Interessierte in Nahaufnahme auf den Leinwänden übertragen, wirkte für mich als Nicht Gitarrist aber eher uninspiriert und verzichtbar. Ein paar Minuten später ging’s glücklicherweise wieder mit Tracks der Marke „Brothers Of Metal Pt.I“ und einem Fest für Fans der alten Sachen weiter: „Mountains“. War nicht unbedingt zu erwarten. Danach folgte ein flotter Dreier aus dem aktuellen Album mit „Expendable“, „El Gringo“ (bei dem ein dazu passendes Western Video auf der Leinwand lief) und das mit einer geilen Refrain Melodie versehene „Touch The Sky“.
„Outlaw“ folgte und die Meute antwortete danach mit lauten „Hail And Kill“ Rufen. Doch zunächst wurde mal wieder gefragt ob es auch laut genug sei und das es nun definitiv lauter werden würde, denn für MANOWAR Fans sei es nie zu laut und Joey zeigte sein Bass Solo. Kürzer als Karls Solo und für mich auch um einiges interessanter und dann wurden „The Sons Of Odin“ vom umstrittenen „Gods Of War“ Album besungen. Ein weiterer Song und es folgte noch die letzte Solo Einlage: Drummer Donnie durfte auch ein paar Minuten sein Können zeigen bis Joey obligatorisch zum Mikro griff und ein paar Fetzen in Deutsch zum Publikum sprach. Er erzählte eine kleine Anekdote über junge MANOWAR Fans, die sich nicht unbedingt überzogen anhörte und durchaus auch so stattgefunden haben könnte und hielt sich von der Dauer her auf jeden Fall in Grenzen, wenn man bedenkt das außer den von mir erwähnten Ansagen wirklich Song an Song gesetzt wurde.
Und direkt danach rastete die Halle komplett aus, denn beim Doppelschlag „Fighting The World“ und „Kings Of Metal“ hielt es selbst die gemütlichen Sitzränge nicht mehr auf ihren Ärschen. Eine Ruhepause gab’s nicht, denn es folgte direkt „Hail & Kill“ und Eric packte auch hier schienbar problemlos seine markanten Schreie. Mit „Manowarriors“ und „The Lord Of Steel“ vom gleichnamigen neuen Longplayer wurde das reguläre Set beendet, aber schon nach 2 Minuten kehrten die 4 Musiker zurück um ihren Charthit „Warriors Of The World“ zu zelebrieren, der natürlich lauthals sogar vom Merchandise Verkäufer und einigen Security Leuten mitgesungen wurde. „Black Wind, Fire & Steel“ war dann der letzte Song bei dem Joey natürlich das zerreißen jeder einzelnen Basssaite zelebrierte, aber alles andere wäre auch enttäuschend gewesen. „The Crown & The Ring“ als Outro und die zahlreichen Fans konnten nach zwei Stunden Spielzeit eigentlich nur über den schon zu Anfang erwähnten überteuerten Eintrittspreis meckern. Denn der Sound war allererste Sahne, die Songauswahl war klasse und präsentierte natürlich das neue Album, ließ die Klassiker nicht aus und konnte durchaus ein paar Überraschungen bringen, Eric war in seinem Alter bestens bei Stimme und agil wie eh und je, die Soloeinlagen wurden nicht unnötig in die Länge gezogen und seien Eric als Erholung zwischendurch durchaus gegönnt und die Stimmung war ebenfalls fantastisch. Ein MANOWAR Fan konnte nach dieser Show eigentlich nicht enttäuscht sein und selbst Skeptiker,(wie ich selbst im Vorfeld noch einer war) sollten durchaus positiv überrascht werden, von der Power und Professionalität, die diese Herren immer noch ausstrahlen. Daumen ganz dick nach oben!

Setlist:

Manowar
Kill With Power
Call To Arms
Hail, Kill And Die
Solo Karl
Brothers Of Metal Pt. 1
Mountains
Expendable
El Gringo
Touch The Sky
Outlaw
Solo Joey
The Sons Of Odin
Hand Of Doom
Solo Donnie & Joey Speech
Fighting The World
Kings Of Metal
Hail And Kill
Manowarriors
The Lord Of Steel
Warriors Of The World United
Black Wind, Fire & Steel
Outro: The Crown And The Ring

Fotos: Alexandra Schäfer
Weitere Fotos vom Konzert findet ihr >hier<

 

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