SACRED OATH – Twelve Bells

05 sacredoath

VÖ: 12.05.207
(Angel Thorne)

Style: HEavy Metal

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SACRED OATH

Wer das 1988er Debüt „A Crystal Vision“ , ein US-Undergroundmetal-Referenzwerk , die formidablen Nachfolgealben „Darkness Visible“ „Sared Oath“, „World On Fire“ sowie die späteren, dem gegenüber schon deutlich stärker abfallenden Releases „Fallen“ und „Ravensong“ kennt, sollte beim Durchlauf des mittlerweile siebten Longplayers „Twelve Bells“ schon recht genau hinhören um zu erkennen, das es sich hier tatsächlich immer noch um die gleiche Band handelt, nämlich SACRED OATH. Bei soviel Experimentiervielfalt schlackern einem die Ohren, irgendwie gefallen mir SACRED OATH immer noch am besten, wenn's direkt zur Sache geht. Rob Thorne ist nach wie vor mit einem unglaublich variablen, wahnsinnig vielseitigen Organ ausgestattet. Am meisten schält sich der bunte Mix Alternativer Versatzstücke, funkiger Zwischenparts, Progressiver Rhythmus/Tempo wechselstrukturen und beständig vorhandener Hardrock/US-Metalschlagseite heraus, wobei „New Religion“ keinen schlechten Einstieg darstellt. Als weiteres starkes Material entpuppen sich das zwischen Progressive US-Metal und Alternative Anteil gekreuzte „Bionic“, die gediegen startende, noch richtig Fahrt aufnehmende Halbballade „Never and Forevermore“ und ein im krassen Gegensatz dazu amtlich thrashig den Vorschlaghammer auspackendes „Demon Ize“. Was ich von „Well of Souls“ macht es einem hingegen verdammt schwer. Funk, Thash und Hardcore geben sich zusammen mit Hardrock, US-Metal bei diesem irrwitzig bizarr durch den Wolf gedrehten sich irgendwo zwischen SUICIDAL TENDENCIES, INFECTIOUS GROOVES, NEVERMORE, ANTHRAX, CORROSION OF CONFORMITY, späteren METALLICA zur alternativen 90er-Phase, INFECTIOUS GROOVES und UGLY KID JOE wiederfindenden Monstermix fleißig ausgeschmückt von diverser Gesangsfacettierung (Sprechgesang, aggressiven Hardcore-Shouts wechseln sich mit sanften Hochtongesängen) munter die Klinke in die Hand. Was hierbei extrem überrascht zugleich fasziniert, ist der Fakt, das alles nahtlos fließend ineinander übergeht, weshalb „Well of Souls“ als echter Albumhöhepunkt durchgeht. „Twelve Bells“ und „Fighters Heart“ sind belanglos austauschbar, wollen selbst nach mehrfachem Durchlauf nicht so richtig bei mir zünden, was ich vom aus Hardrock/US-Metal, Alternative bestehenden zum Schluß noch mal kurz und knackig thrashende Funkrapper „Eat The Young“ halten soll, erschließt sich mir kaum. „No Man's Land“ zwischen klassischem US- und Progmetal (90er-NEVERMORE treffen 80er-FATES WARNING!) schwelgend löst pure Faszination aus. Der packende 9 Minuten Epic-Rausschmeißer knüpft an die Klasse der frühen Anfänge. Kein leicht zu reviewendes Album, dafür ein unglaublich kreatives auf gutem Level, wofür immerhin 7 von 10 Punkten fällig sind. 7/10