HELDMASCHINE - Köln, Underground

Konzert vom 19.11.15
Support: Jovian Spin

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HELDMASCHINE
JOVIAN SPIN

Kritik:

Lange müssen die wenigen Nasen heute vor dem Underground ausharren. Es gießt wie aus Eimern und der Einlass erfolgt leider erst um 19.30. Schutz findet man in der angelehnten Kneipe des Underground oder dem Eingangsbereich. Der Andrang ist traurig wie das Wetter und so verlieren sich die gut 90 Anwesenden im eigentlich eh schon übersichtlichen Underground. Schade sehr, schade. Völlig unvoreingenommen warte ich erst einmal auf Jovian Spin, die mit leichter Verspätung die Bühnenbretter entern. Der Sound ist wirklich hervorragend und besser als auf vielen anderen Konzerten der letzten Jahre, auf denen ich hier verweilen durfte. Erstaunlich was ein fähiger Mann hier aus den Räumlichkeiten herauskitzeln kann. Musikalisch begeht man einen Spagat aus eingängig und experimentell. Immerhin passt der sehr Industrial-lastige Grundton und die rockigen Gitarren ganz hervorragend ins Programm von Heldmaschine. Aber im Laufe des Sets offenbaren sich die Schwächen von Jovian Spin. Ein sehr begrenzter, gleichtöniger und ideenloser Gesang von Sänger und Gitarrist Gerrit lässt Abwechslung definitiv vermissen. So verpuffen die Refrains meist in müden Ideen und der Set wird gegen Ende immer sperriger. Auf Dauer nix für mich. Da rettet auch der Gastauftritt von Rene von Heldmaschine nichts mehr. Artiger Applaus verabschiedet den Fünfer.

Pünktlich um 21 startet dann die Heldmaschine ihren Partyabend. Mit der ersten Single „Wer einmal lügt“ ist der Start gut gewählt. Die Stimmung stimmt von der ersten Minute. Auch hier mache ich eine artige Verneigung Richtung Mischpult. Was ein geiler, fetter Sound in dieser sonst von Soundmatsch geprägten Bude. Erektionsfähig möchte ich meinen. Wie schon auf den vergangenen Alben gewinnen auch die folgenden neuen Stücke gerade live erst richtig an Format und Charakter, der durch den druckvollen Sound getragen wird. Sänger Rene ist heute wieder prima aufgelegt und pflegt einen sehr engen Publikumsumgang, scherzt oder kalauert und sorgt definitiv für den einen oder anderen Lacher. So soll es sein. Ein wenig für die Optik tut man zum ersten mal mit Maskenschlacht. Enorm wie wirkungsvoll die weißen Masken mit fast schon funzeligem blauen Licht wirken. „Doktor“ treibt Rene mit irren Blick mitten ins Publikum. Richtig ab geht es dann mit dem Hit-Pack „Weiter“ und „Collateral“ mit denen man in die Zugabe geht. Aus dieser kommt man mit dem Kraftwerk Cover „Roboter“. Zwar mag ich weder das Original noch diese Version wirklich, doch auch hier bietet man ein optisches Schmankerl. Blaue Leuchtdioden auf den Westen der Jungs und die roboterhaften, abgehackten Bewegungen der Band erzeugen im Zusammenspiel mit Licht und Nebel ein surrealistisches Bild. „Radioaktiv“, „Propaganda“ und das Dankeschön der Band “Wir danken euch“ beenden ein stimmiges und spielfreudiges Konzert, das nur einen einzigen wirklichen Makel besaß, dass viel zu wenig Gäste die sympathische und bärenstarke Liveband besucht haben.
Fazit: Geiler Fetter Sound und gediegene Spielzeit. Party und zufriedene Gesichter. Hier kommt man als Zuschauer voll auf seine Kosten. Lediglich die Dezibelzahl sollte man in Zukunft eine wenig nach unten klopfen.

Setlist Heldmaschine:

Wer einmal lügt
Ich will dein Bestes
Die Zeit ist reif
Es brennt
Ein Traum
Tränenblut
Schwerelos
Einmal ist keinmal
Maskenschlacht
Der Hammer fällt
Doktor
Ich komme
Weiter
Collateral
-------------------
Roboter
Radioaktiv
Propaganda
Wir danken euch

 

Weitere Bilder von der Show gibt es >hier<

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