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STURCH - Long Way To NOWhere

 

VÖ: 30.03.12
(Swell Creek Records / Soulfood)

Homepage:
www.myspace.com/sturchmusic

 

Mit ihrem bereits 3. Album „Long Way to NOWhere“ bringt der deutsche Vierer frischen Wind in das charismatisch, melancholische Post Rock Genre. Ich möchte einmal kess behaupten, dass man allerdings gewisse deutsche Wurzeln, innerhalb des Sounds nicht verleugnen kann. Zwar macht man wenig anders als diverse amerikanische Kollegen, wie zum Beispiel ansatzweise Disturbed, ruhige System of a Down oder Tool, vermittelt aber eine gewisse frische Note und ansprechend abwechslungsreiche Songs. So sind die Zutaten aus melancholisch, traurigen (teilweise zweistimmigen) Gesang, vielen balladesken Parts und fordernd, rau wie düsteren Gitarren absolut stimmig zusammengerührt worden. Dezente, aber griffige Melodien sorgen für ein übriges. So bekommt man mit „Long Way to NOWhere“ schwermütig, traurigen Post Rock, der auch vor Aggression und Gefühl nicht halt macht und eigentlich kaum Anlass zur Kritik bietet. Lässt man sich also auf den aktuelle Sturch Rundling ein, erhält man definitiv, nichts wirklich neues, doch ein grundsolides und manchmal packendes Werk, das voll mit Gefühl und Leidenschaft ist.

OUT OF DAMAGE - No Superheroes In Town

 

VÖ: bereits veröffentlicht
(??)

Homepage:
www.outofdamage.de

 

Über den räudig, knarzigen Sound des aktuellen Out Of Damage Longplayers mag man streiten, an den hier enthaltenen Songs hingegen, gibt es de facto nichts zu rütteln. Geradlinig, packend drischt der Fünfer, gerade zu Beginn, die ersten Stücke in den Gehörgang. Es grooved, es schreddert und es packt. Druckvoll, dreckige oldschool Riffs paaren sich hier mit verspielten Soli und zweistimmigen versetzten Gitarrenparts und verschmelzen mit viel Melodie und Sänger Andreas aggressiven Shouts, zu einer homogenen Einheit. Klingt irgendwie stimmlich stark nach Mystic Prohecys Roberto Dimitri Liapakis, der Gute. Hier trifft 80´er Jahre Trash in Reinform auf aggressiven Alternativ und Retro Metal. Gerade durch den Gesang sehr familiär zu Mystic Prophecy, kann man diese, sowie alte Sentenced und diverse andere nordische Thrash Einflüsse zusammen ziehen, um sich ein Bild über den Sound von Out Of Damage zu machen. Zugegebenermaßen hätte das Album gegen Ende aber deutlich mehr Abwechslung vertragen können, denn man beginnt sich zu wiederholen.

Fazit: Dreckig, eingängiges Werk, welches gerade zu Beginn fesseln kann. Der als Hommage gedachte knarzige Sound überzeugt mich allerdings wenig bis gar nicht.

LULEY - Todays Tomorrow

 

VÖ: 27.04.12
(AOR Heaven)

Homepage:

 

Ich darf vorstellen, Klaus Luley. Für Unwissende ex Tokyo/ Craaft Gitarero, der hier seinen eigenen Ideen und Interpretationen auf seinem ersten Soloalbum in die Tat umsetzt. Klampfe, Gesang, Keyboard, der Bursche kann was und weiß auch was er will. So entstand mit Produzent Michael Voss (dessen finishing touches gerade in den Backing Chören deutlich hörbar sind) „Todays Tomorrow“ das man merklich gut 20 Jahre in der Vergangenheit zu sehen hat. Oldschool AOR/ Rock mit sehr bluesiger Note und 80ér Jahre Airplay Attitüde. So greift zum Beispiel der Opener „Can´t Live Without You“  deutlich erkennbar Phil Collins (Thats All) als Melodiethema auf. Auch der Refrain von „Slippin Away“ ist äußerst fremdinspiriert um das einmal nett auszudrücken. „Livin In The Night“ klingt dahingegen äußerst nach Produzent Michael Voss und dessen letzten musikalischen Ausflügen und hat durchaus das gewisse Etwas, plätschert aber doch etwas vor sich hin. Um hier gleich einmal ein paar klare Worte zu sprechen. Die auf „Todays Tomorrow“ enthaltenen Stücke verdienen grundsätzlich das Attribut „grundsolide“ und decken außerdem ein recht breites Spektrum aus Blues, Rock´n Roll und Oldschool Rock ab, die von Hammonds oder atmoshärischen Keys, zudem die richtigen Emotionen bekommen. Fakt aber ist, dass man sich doch recht offensichtlich an bereits bekannten Themen gütlich tut. Man höre „Higher „ und weiß wovon ich spreche. Auch vermisse ich wirklich griffige Melodien, die sich dauerhaft in den Ohren festsetzen können. Einzig das catchy und sehr geradlinige „Still Got A Long Way To Go“ überzeugt mich, über sehr weite Strecken zum ersten Mal wirklich.

Fazit: Dank der merklichen Handschrift von Michael Voss besitzen einige Stücke immerhin so etwas wie charakterliche Tiefe, können mich aber  schlussendlich nicht zu 100% überzeugen. So bekommt man hier soliden Oldschool Rock ohne Überraschungen oder magische Momente. Nicht mehr und nicht weniger.

H.E.A.T - Address the Nation

 

VÖ: 23.03.12
(earMusic / Edel)

Homepage:
www.heatsweden.com

 

Zwei Jahre nach dem überaus gelungenen Vorgänger „Freddom Rock“ machen die Schweden mit ihrem 3. Output „Address the Nation“ erneut ihre Aufwartung. Und auch mit diesem Album dürften die Jungs allerorts offenen Türen einrennen. Unverändert im Stil platziert man sich  frisch und frech zwischen alten Klassiker Bands wie Toto, Survivour, Bon Jovi, Foreigner, Journey oder Def Leppard. Die Stärken der Schweden unverblümten, simplen Melodic Rock zu schreiben, macht auch „Address The Nation“ zu einem Volltreffer und somit Fest für die Ohren. Sehr schnell erreicht man mit viel Melodie und Griffigkeit den Bridge / Chorus Teil der Songs und kommt mächtig catchy auf den Punkt. Zwar reitet man auf dem ein oder anderen Refrain ein wenig arg viel und ausgiebig herum, doch schmälern kann dieser Umstand die gegebene Songqualität kaum. Zudem arbeitet man erneut mit vielen Voice Overdubs und mehrstimmigen Chorusparts. Ob sanft, charismatisch oder flott und hochmelodisch rockend, hier lässt kaum ein Song Grund zur Klage. Sieht man über die auffällig matschigen Drums, in der ansonsten guten Produktion hinweg, steht der gesamte Silberling inhaltlich und technisch wie eine Eins.

 

Fazit: Melodisches oldschool Meisterwerk, das wieder einmal mit Eingängigkeit und Frische besticht. Sollte man haben.

BODENSKI - Auto

VÖ: 16.03.12
(Universal)

Homepage:
www.bodenski.de

 

Dass Subway To Sallys Eric Fish ja schon länger auf Solopfaden wandelt, dürfte ja mitlerweile bekannt sein. Dass aber nun auch Bodenski, einer der Sally Songwriter, ein eigenes Album veröffentlicht, dürfte dann doch eine kleine Überraschung sein. Allerdings legt sich nach dem Hören des mit „Auto“ betitelten Albums, schnell meine aufkeimende Euphorie. Bewusst ganz fern vom Soundgewand seiner Stammband, lebt der Multiinstrumentalist sich nämlich im reinen Liedermacher Genre aus. Ausschließlich balladesk gehaltene, von Minimalismus geprägte Songs, die sich der deutschen Sprache bedienend, ruhig, verträumt vor sich hin plätschern, wirken hier auf den Hörer ein. Außer recht ansprechenden textlichen Inhalten perlen diese Stücke fast völlig an mir ab. Sehr dezent gehalten, schleichen sich hier und da ein wenig Independent oder Folk in das Songwriting von Bodenski. Ein rein deutsches Cover von Nick Caves „Wild Roses“ lässt vielleicht schon erahnen, was den Hörer rein inhaltlich erwartet. Fakt, man muß mögen, was der Gute hier präsentiert und ersonnen hat. Mich hat er damit nicht überzeugen können. Zu zahm, zu ruhig. Immerhin folgende Anspieltipps können zumindest so etwas wie Emotion und getragene Schönheit vermitteln. „Mit kaum 18 Jahren“, „Nach Hause“, Meine Liebe“.

 

Fazit: Ob die Erwartung bei diesem Namen zu groß war oder einfach nur die Ausrichtung nicht stimmt, an diesem Album werden sich die Gemüter erhitzen.