Für mich haben Various Artist Sampler in 90 % aller Fälle einen faden Beigeschmack. Einige wenige zugkräftige, namhafte Bands, die den größten Teil des Budgets fressen und meist viele namenlose Newcomer oder erfolglose Gurken. So leider auch bei Rock Attack Vol. 1. Die Einteilung dieser Doppel CD lässt mich zudem bereits zu Beginn die Stirn runzeln. Unter dem Banner „Rock“ vereinen sich nämlich viele Metal Bands aus deutschen Landen, welche merklich in eine druckvollere Richtung streben. Die ersten 10 Songs lassen sich superb gewählt bedenkenlos, mit freudigem Grinsen, durchwinken. Hardcore Superstar, Victory, Megaherz, Subway to Sally, Edguy oder Krypteria (um hier nur einige zu nennen) sind völlig zu Recht mit cool gewählten Stücken auf diesem Sampler vertreten. Hier boxt der Papst und rockt der Bär. Danach geht es aber mit , auf Underground Niveau auftretenden Bands, merklich und im Steilflug in den Keller. Mit CD 2 „Metal“ sinkt man zudem noch einmal, fast schon ärgerlich, weiter weit unterhalb die Grasnarbe. Metal!!! Bitte Leute. Hier tummeln sich ewige Underground Bands oder komplette Newcomer aus den Bereichen Dark, Core, Death Core oder US Metal. Lediglich die US Veteranen Tokyo Blade können mich hier einmal kurz zucken lassen. Zu eintönig zu undifferenziert Perlen hier gänzlich alle Stücke von mir ab.
Fazit: Ich finde es ja auf der einen Seite nett und löblich auch den Bereich Newcomer zu supporten, doch muss es mit so vielen schlechten sein? Qualitativ geht dieser Sampler nämlich genau aus diesem Grund mächtig in die Hose. Wenige Killer und hörbar viele Filler. Muss man nicht haben.
Englischer kann man eigentlich gar nicht mehr klingen. Nick Parker, der hier mit seinem schon etwas älteren Debüt (Aufnahmen faden schon 2010 statt) ein Paradealbum an verträumt, gefühlvoller Musik vorlegt, eignet sich eigentlich nahezu perfekt dafür, um als Hintergrundbeschallung für gesellige Pub Abende, tätig zu werden. Sehr auf den Gesang und das erzählen von Geschichten gewichtet, drängt die teilweise mehr als dezente Instrumentierung, hierbei weit in den Hintergrund. Seicht ist das wohl passende Wort für die sanfte, balladeske Untermalung, die vornehmlich aus akustischer Gitarre, Mandoline oder Akkordeon besteht. Liebliche Melodien plätschern dahin und winzige Folk oder Blues Elemente schleichen sich hin und wieder ins Songwriting. Ein Album, das von den beiden leicht County lastigen Stücken „Metaphor“ und „I´m Counted With You“ abgesehen einfach nur, im wahrsten Sinne des Wortes, dahin treibt. Dadurch vermisse ich zwar echte Highlights und außerdem hört man kaum Spielraum für Experimente, doch trotzdem, oder gerade deshalb weiß „The King Of False Alarms“ durchaus zu unterhalten.
Fazit: Immer voraus gesetzt, man mag die verträumt, traurige und gefühlvolle Auslegung dieses Albums, erhält der Akustik Country und Folk Fan hier ein echt schönes Stück englischer Musik.
So ganz verstehe ich nicht warum sich Bands IMMER und grundsätzlich am Riffing der australischen Rock Götter orientieren müssen. Eine grundeigene Ausstrahlung vermissen lassen. Auch auf ihrem zweiten Album „This is Rock´n Roll“ zelebrieren Hardbone nämlich genau jene, von AC-DC so salon- fähig gemachte Richtung des Blues Rock und Rock´n Roll. Dies führt aber dazu, dass man Songs nach Schema F und Rock von der Stange zu dreckig, rotzigen Stücken nach Lehrplan verarbeitet. Songs die von jedem hätten stammen können. Ein eigenes Gesicht vermisse ich schmerzlich. Um hier aber keinen falschen Eindruck zu erwecken, das Album an sich ist ein echter Tritt in die Nüsse. Rockt und groovt wie Sau und kommt grundsolide mit hochkarätigem Songwriting daher. Den Innovationspreis gewinnen die fünf Hamburger damit aber, aus oben erwähnten Gründen, eben nicht. So hört man also eine handwerklich perfekte AC-DC Tribute-Band, die ihre eigenen Kompositionen unters Volk bringen möchte. Da aber auch die schön ausgewogene Produktion bei mir punkten kann, möchte ich den Jungs nicht allzu viele Steine in den Weg legen. Der aktuelle Hardbone Rundling ist so ziemlich alles, nur kein Rohrkrepierer. So erhält man hier ein Rock´n Roll Sahnealbum, das ich von den Youngs seit Mitte der 90´er hörbar vermisst habe.
Fazit: AC-Dc meets Bullet. Dreckiger vorzeige Blues Rock, dem es leider ein wenig an eigener Note fehlt. Trotzdem äußerst empfehlenswert.
Man mag Sänger und Namensgeber Hannibal ja mit vielen Vorschusslorbeeren bedenken, doch zählen für mich am Ende nur die Fakten und Qualitäten des aktuellen 2. Longplayers „Cyberia“, der ganze 6 Jahre auf sich warten ließ. Zumindest einen sehr eigenen Stil, darf ich der fünfköpfigen Industrial Rock Formation bereits hier bescheinigen. Spacig, sphärige Industrial Keyboards treffen auf schreddernd kalte Rhythmus-Gitarren. Hannibals Gesang eher in moderater Tonlage angelegt, springt zwischen wohligen Refrains und hypnotischen Shouts. Doch gerade durch die sehr statischen Gitarren ist es zwingend nötig, einen melodiösen Gegenpart zu erschaffen. Dies gelingt aber leider nur teilweise. So treffen, sucht man nach artverwandten Bands, Faith no More auf Rough Silk. Der Opener“ Burn Me Alive“ stimmt auf jeden Fall schon einmal zünftig ein und „Angelryche“ und „My God“ zünden bei mir schnell und kräftig, weil diese eben jene erwähnten, hohen Melodieparts aus griffigen Refrains und abwechslungsreicher Instrumentierung perfekt treffen. „Somebody Wake Me“ und „ das fantastische „Insane“ schlagen hier voll in eine äußerst groovige Faith no More Richtung, die ebenfalls hörbar Punkte sammeln können. „Let The Rain“ mit leichter HIM Schlagseite kommt dagegen zwar recht adrett daher, lässt aber einiges an Potential verstreichen. „Rise“ hingegen fesselt mit verträumten Keyboardspiel und geht durch den Refrain sofort in die Birne. Den Song darf man sich im Übrigen als Video au der Myspace Seite der Jungs genehmigen. Zusammenfassend darf man Hannibal schon das gewisse Etwas bescheinigen. Athmo Keyboards mit starken Industrial Touch, kalt statische Gitarren und wenn vorhanden, simple aber griffige Refrains halten den Hörer längere Zeit bei der Stange. Es ist zwar nicht alles Gold was glänzt, einige Gitarrenparts hätten gerne noch ein wenig mehr Melodie vertragen können und einige Stücke auch deutlich mehr Ideenreichtum und eigene Authentizität, doch Hannibal besitzen unumstößlich das gewisse Etwas. Der Drang in Richtung Hit oder Hitbreaker fehlt mir aber.
Christian Tolle und sein nunmehr drittes “Project”. Wieder versammelt er illustre internationale Gastmusiker um hier 12 rockige Songs unters Volk zu schießen. Dem einen oder anderen dürften bei den Namen diverser Sänger das Wasser in Mund und Augen zusammenlaufen (denn David Reece, Leon Goewie, Paul Shortino oder Michael Voss können nämlich auf verdammt viele Arbeitstage zurückblicken), mich lässt dies aber relativ kalt. Was zählt ist immer die Einheit eines Songs und diese ist bei Projekten so ziemlich jeder Art selten bis gar nicht gegeben. So leider auch teilweise hier. Rockig, groovige Rock/Rock´n Roll Songs, die man als durchaus solide bezeichnen darf, die aber zu keiner Zeit so etwas wie griffige Hooks oder Wiedererkennungswert besitzen. Und auch wenn ich vor Sänger und Co-Produzent Michael Voss große Achtung habe, so drückt dieser den jeweiligen Produktionen (und auch der vorliegenden) seinen jeweiligen doch sehr persönlichen Stempel auf. Sprich: es klingt nach Voss und nicht nach diversen anderen Namen. Und dies läuft sich in meinen Augen so langsam tot. Zumal der Gute auf Dauer durchaus einige frische musikalische und gesangliche Impulse oder Ideen gebrauchen könnte. So treten die vier hier vertretenen „Sirenen“ jeweils abwechselnd ans Mikro, überzeugen stimmlich auf ganzer Linie, können die Stücke aber trotzdem nicht in Richtung Hit wuppen. Zu unausgereift die so wichtigen Refrains, zu statisch und undifferenziert das Songwriting. „Half That Time“ zeigt in meinen Ohren immerhin einmal wohin die Reise hätte hingen müssen. Catchy, leicht nachvollziehbare Gitarren, amtlich schöner Refrain. Alles fein oldschool aber trotzdem nett. Hier stimmt einfach die gesamt Chemie, was ich bei vielen anderen Stücken nicht behaupten kann. Zu oft anderweitig gehört, zu seelenlos das Songwriting. Das meiste perlt ab. So bleibt mir nur noch einmal das Wort „solide“ in den Raum zu schmeißen, denn mehr hat dieses Projekt leider nicht zu bieten. Hört man, nimmt man zur Kenntnis, vergisst man.
Es mag ja sein, das ich für mein Empfinden Haue bekomme, aber schon lange hat ein Album mich nicht mehr so polarisiert wie Blackburns „Sonic Images“. Mit frischem Line Up zelebriert man nämlich recht anständigen Alternative Rock, der als Besonderheit, kleine Prog und Psychedelic Einflüsse besitzt. Diese vermögen zwar nicht jedermanns Sache sein und gerade sehr kantige, vertrackt pumpende Stücke wie „Alive“ oder „Boundaries“ fordern den Hörer schon merklich. Außerdem fallen diese in meinen Ohren, deutlich hinter den eingängigeren, hochwertigeren Kompositionen zurück. Auch ist zu hören, dass die Waage sich, gegen Ende der Scheibe, deutlich in eine verspielte Seventies Richtung neigt. Die für mich gelungenen und zugkräftigen Stücke tummeln sich dabei eher in der Ersten Hälfte von „Sonic Images“. Geschickt findet man hier eine sehr ausgewogene Balance zwischen kernig, rauer Härte und balladesker Verspieltheit. Eine echte Überwindung allerdings war und ist es für mich, den Gesang von Sänger Tobi auf lange Sicht zu ertragen. Liebe Leute AUA. Das geht ja gar nicht! Schief, krumm, neben der Spur und kaum in der Lage einen einzig langenTon zu halten. Tut mir ja leid dies zu erwähnen, aber irgendjemand muss es ja mal sagen. Vor allem wenn dieser Umstand das Niveau dieser Scheibe um locker die Hälfte nach unten reißt. Musikalisch streut man breit und besitzt auch einige packende Einflüsse, am Mikro tut aber dringend Besserung Not.
Fazit: Breit gefächert kann man musikalisch deutlich Punkte sammeln. Durch den Gesang aber verliert man diese relativ schnell wieder. Leider!